Wetterauer Kommunen: Gemeinsam für den Rad- und Fußverkehr
Der Hessische Nahmobilitätskongress im „Home of Logistics and Mobility“ (HOLM) in Frankfurt ist jedes Jahr die wichtigste Veranstaltung für den Rad- und Fußverkehr in Hessen. Seit 2016 organisiert die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) die Fach- und Netzwerkveranstaltung für Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Planung. Auch diesmal waren zahlreiche Akteure aus dem Wetteraukreis und den kreisangehörigen Kommunen mit ihren Fachbehörden, Fachleuten und Verbänden vor Ort.
Der Wetteraukreis gehört der AGNH seit 2019 an. Diese vom Wirtschaftsministerium ins Leben gerufene Gemeinschaft aus Kommunen, Hochschulen, Verbänden und Institutionen arbeitet auf allen Ebenen gemeinsam für den Rad- und Fußverkehr. Der Landkreis und seine Kommunen genießen durch die Mitgliedschaft viele Vorteile: Planungshilfen, Instrumente zur Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen geben wertvolle Impulse um die Nahmobilität im Landkreis zu gestalten. „Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreis, den Kommunen und den anderen beteiligten Institutionen ist für die Stärkung der Nahmobilität in der Region von großer Bedeutung. Daher freue ich mich sehr, dass wir im regelmäßigen und engen Austausch sind und gemeinsam an diesem Thema arbeiten“, so Erste Kreisbeigeordnete und Mobilitätsdezernentin Birgit Weckler.
Auf dem diesjährigen Kongress waren Staatssekretärin Ines Fröhlich aus dem Wirtschaftsministerium und Landrat Ali Doğan aus dem Landkreis Minden-Lübbeke, mit Impuls- und Redebeiträgen zu Gast. Der Landkreis Minden-Lübbeke ähnelt in der Struktur sowie Einwohner- und Quadratkilometerzahl dem Wetteraukreis. Er ist in Nordrhein-Westfalen wie der Wetteraukreis in Hessen Vorreiter bei der Planung von Mobilitätsstationen im ländlichen Raum. Durch das Projekt „Raum für Mobilität“ (RaMo) für Mobilitätsstationen in seinen Kommunen, das derzeit gemeinsam mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain umgesetzt wird, macht der Wetteraukreis einen großen Schritt zur Stärkung der multimodalen Mobilität: Ziel ist es, verschiedene Verkehrsmittel zu kombinieren, um eine möglichst effiziente, flexible und nachhaltige Fortbewegung zu ermöglichen.
Kommunale Infrastruktur weiter verbessern
Seit Herbst 2024 hat die Wetterau neben Radverkehrsplaner Sascha Lazic in der Fachstelle Strukturförderung auch einen Nahmobilitätskoordinator: Julian Herzel berät Kommunen zum Thema Rad- und Fußverkehr. Sein besonderer Fokus liegt auf der Verbesserung kommunaler Radinfrastruktur zur Landesgartenschau in Oberhessen 2027. Die Stelle wird über das Wirtschaftsministerium aus Klimaschutzmitteln gefördert und soll die Kommunen, die überwiegend Baulastträger von Rad- und Fußwegen sind, besonders unterstützen.
Die Tagung diente auch der Vernetzung der Wetterauer Kommunen untereinander: Fachvorträge und Gespräche zwischendurch helfen den Kommunen voneinander zu lernen, sich über Förderungen auszutauschen und Kontakte zu Ministerien, Fachbehörden und Verbänden zu pflegen. Aus dem Wetteraukreis neu in der AGNH dabei sind die Stadt Reichelsheim und der Verein Oberhessen, dem wegen der Bedeutung der Mobilität für die Landesgartenschau in 2027 die AGNH besonders wichtig ist. Somit können inzwischen zwölf der 25 kreisangehörigen Kommunen auf die zahlreichen Angebote der kostenfreien Mitgliedschaft zurückgreifen.