Wo verstecken sich die Insekten in der kalten Jahreszeit?
Auch wenn Insekten im Winter seltener zu sehen sind als in der warmen Jahreszeit, sind sie dennoch präsent. Viele von ihnen bleiben trotz der niedrigen Temperaturen in unseren Landschaften und überwintern, bis es im Frühling wieder wärmer wird. Doch wo halten sich diese kleinen Wesen versteckt? Und wie überstehen sie die kalte Jahreszeit?
Jede kleine Kreatur hat ihre Methode, um die Herausforderungen des Winters zu meistern. Während manche Schmetterlinge Tausende von Kilometern zurücklegen, um den Winter im warmen Nordafrika zu verbringen, haben sich andere Insekten eher an die kalten Winter in unseren Regionen angepasst.
Bei den Honigbienen zum Beispiel bilden alle Bienen eines Volkes eine Art Traube, in deren Mitte es besonders warm ist, um die Königin vor der Kälte zu schützen. Die Arbeiterinnen halten ihre Körpertemperatur durch Muskelkontraktionen hoch und können so eine Temperatur von mindestens 25 Grad Celsius halten. Wird es den äußeren Bienen zu kalt, tauschen sie einfach mit den inneren Bienen den Platz. Ihre Verwandten, die solitären Wildbienen, die ohne Staat leben, überwintern im Kokon. Geeignete Quartiere finden sie in Pflanzenstängeln, hohlen Ästen, Büschen, Trockenmauern, Steinhaufen, Insektennisthilfen oder sogar im Boden. Diese Phase der Ruhe und Inaktivität ermöglicht es den Insekten, Energie zu sparen und den extremen Bedingungen der Wintermonate zu trotzen. Mit dem Frühling beginnen sie dann wieder aktiv zu werden und auf Nahrungssuche zu gehen.
Feldraine spielen eine entscheidende Rolle
Lebensräume wie Feldraine spielen eine entscheidende Rolle für das Überleben der Insekten im Wettraukreis. Diese schmalen Streifen entlang der Felder dienen nicht nur als Nektarquelle in den warmen Monaten, sondern auch als wichtiges Winterquartier für Insekten.
„Auch wenn sie im Winter nicht mehr zu sehen sind, dürfen wir nicht vergessen, dass die Insekten trotzdem da sind und auch im Winter unseren Schutz benötigen. Deshalb legt der Landschaftspflegeverband Naturschutzfonds Wetterau gemeinsam mit dem Landwirtschaftsamt des Wetteraukreis seit 2018 gemeinsam mit örtlichen Landwirten, kommunalen Mitarbeitern und Naturschützern artenreiche Feldraine an“, berichtet Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau e.V.. Diese Maßnahmen in der Agrarlandschaft des Wetteraukreises erfolgt im Rahmen des Feldflurprojektes, einem Sonderprogramm des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt zum Erhalt von Leitarten der Feldflur.
Gefördertes Projekt
Die Biodiversitätsberatung wird im Rahmen des Projektes „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ umgesetzt. Es wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.