Hochwassereinsatz und Ertüchtigung des BtP 50 FB 0-16 in Nidda

Durch starke Niederschläge wurde der Pegelhöchststand der Niddatalsperre in Schotten erreicht. Um eine Beschädigung des Stauwerks zu verhindern, mussten am 23.10.2021 die Vorsperren der Nidda und der Läunsbach geöffnet werden, was zur Folge hatte, dass in Nidda gegen 14:00 die Meldestufe 1 erreicht, die im weiteren Verlauf auf Stufe 2 erhöht wurde. Zur Vorsorge mussten Anwohner aus dem Hochwasserbereich Mühlstraße, Hinter dem Brauhaus und Hinkelsgasse evakuiert werden. Gegen 10:00 Uhr wurde der 6. Löschzug, der 1. Betreuungszug sowie der Technische Zug des Wetteraukreises mit dem Stichwort Unwettereinsatz alarmiert. Zusätzlich wurde der GW-L der Feuerwehr Nidda angefordert. Was zu diesem Zeitpunkt des Szenarios die wenigsten Einsatzkräfte wussten, es handelte sich um eine Katastrophenschutz Alarmübung.

Kurze Zeit später nahmen die ersten Einsatzfahrzeuge auf dem Bereitstellungsplatz 1 in Nidda ihre Aufstellung. Nachdem ein provisorisches Lagezentrum im Jugendraum des Bürgerhauses eingerichtet wurde konnten die Zug- und Einheitsführer des THW sowie die Einheitsführer des 6. Löschzuges vom Einsatzleiter und Katastrophenschutzzugführer Alexander Walz über die Lage, die in Kartenform an die Wand projiziert wurde, instruiert werden.

Es wurden zwei Abschnitte gebildet. Abschnitt Hochwasser wurde durch den Abschnittsleiter Christoph Marth geführt. Unter seiner Leitung arbeitete der Technische Zug des THW sowie die erste Löschgruppe des 6. LZ Hand in Hand. Es wurden durch das THW vom Niddaer Bauhof in Gitterboxen vorgelagerte Sandsäcke zu den zwei Einsatzstellen verbracht um dort unter der fachkundigen Anleitung durch den THW Einheitsführer Gregor Wilhelm verbaut.

Der zweite Abschnitt Betreuung wurde durch Abschnittsleiter Tobias Seum beaufsichtigt. Gemeinsam mit der 2. Löschgruppe des 6. LZ und dem 1. BtZ DRK des Wetteraukreises unter der Zugführung von Marcus Neubert wurde der BtP 50 FB-016 im großen Saal des Bürgerhauses voll funktionsfähig eingerichtet. Hierzu wurden im Ruhebereich 50 Feldbetten mit Kissen und Decken aufgebaut. Im Betreuungsbereich wurden entsprechende Sitz- und Tischgruppen, die Verpflegungsausgabe sowie die Registrierungsstelle errichtet. Im Außenbereich wurde die Einsatzbereitschaft des GW-T sowie des Anhänger Strom hergestellt.

Da unter realen Bedingungen geübt wurde, durften neben den rund 50 freiwilligen Katastrophenschutzhelfern, die Evakuierungsdarsteller nicht fehlen. Als Darsteller konnten die Stadtverordneten der Stadt Nidda gewonnen werden, der Einladung sind einige gefolgt. Ziel war es, diejenigen mit ins Boot zu holen, die über kommunale Anschaffungen für die Wehren entscheiden. Hier konnte man sich, nun mitten im Geschehen, einen genauen Überblick verschaffen wozu Teile der bisherigen Investitionen verwendet wurden und welche Mechanismen greifen und welches Material vorgehalten werden muss um eine solche Lage abzuarbeiten. Die Partner und Partnerinnen mit den Kindern der Stadtverordneten wurden ebenfalls mit eingebunden, um einen realistischen Altersquerschnitt der zu Betreuenden zu bekommen.

Die Darsteller wurden auf dem Sammelplatz am Marktplatz vom Betreuungszug abgeholt und zur Registrierung in das Bürgerhaus verbracht. Als Übungsbeobachter nahmen an dieser Übung Kreisbrandinspektor Lars Henrich, sowie von der UKB Hagen Vetter und Kevin Schubach und für den Fachdienst Ordnungsverwaltung der Stadt Nidda Fachdienstleiter Daniel Eifert teil. Am Mittag konnte KBI Henrich noch den neuen AB EVAK/Betreuung des Wetteraukreises vorstellen, der von den Kameraden aus Büdingen nach Nidda gebracht wurde.

Es wurden bei dieser Übung alle notwendigen Aufträge von allen Abschnitten gemeistert. Zum Aufarbeiten gibt es nur marginale Dinge die nun in den nächsten Wochen angegangen werden.

Unser Dank gilt der Stadt Nidda und dessen Bauhof sowie dem Stadtbrandinspektor Benjamin Balser für die Unterstützung der Übung, allen Darstellern, Übungsbeobachtern sowie den Helferinnen und Helfern der einzelnen Einheiten. Diese Übung hat hoffentlich allen Beteiligten weitere nützliche Erkenntnisse gebracht.

Veröffentlicht am: 26. Oktober 2021