Projekt "Wetterauer Ernte(n)": Jetzt frisches Obst pflücken
Streuobst auf kommunalen Flächen der Städte Reichelsheim, Karben und Münzenberg darf kostenfrei geerntet werden
Der Wetteraukreis ist bekannt für seine malerischen Streuobstwiesen. Auf diesen Wiesen vereinen sich Grünlandvegetation und hochstämmige Obstbäume, die nicht nur das Landschaftsbild prägen, sondern auch wertvolle, regionale Lebensmittel liefern. Viele dieser Obstbäume befinden sich auf kommunalen Flächen und bleiben oft ungenutzt. Die Früchte fallen herunter und verrotten. Daran möchte der Landschaftspflegeverband Naturschutzfonds Wetterau e.V. zusammen mit einigen Städten und Gemeinden mit dem Projekt „Wetterauer Ernte(n)“ etwas ändern.
Ziel des Projekts ist es, die Bürgerinnen und Bürger stärker für die Bedeutung der Streuobstwiesen und ihrer Früchte zu sensibilisieren. In den beteiligten Städten Reichelsheim, Karben und Münzenberg wurden Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Pflaumen-, Mirabellen- und Walnussbäume mit einem gelben Punkt oder Kreuz markiert, um zu signalisieren: Hier darf geerntet werden. Diese Früchte können direkt vom Baum genascht oder zuhause weiterverarbeitet werden, zum Beispiel zu Marmelade oder Saft.
Aktuell haben die Kirschen Saison und laden zum Pflücken ein. Im August reifen dann die Mirabellen und Zwetschgen heran. Die ersten Äpfel sind in diesem Jahr wahrscheinlich Anfang September reif. Ein regelmäßiger Blick lohnt sich also immer, um die Erntezeit optimal zu nutzen. „Wir vertrauen darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger verantwortungsbewusst und pfleglich mit den Bäumen und Wiesen umgehen“, betont Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau e.V. „Nur so kann das Projekt auf weitere Städte und Gemeinden ausgeweitet werden.“
Anfahrtsbeschreibungen sowie eine Übersicht der verschiedenen Bäume der Städte Reichelsheim, Karben und Münzenberg finden Interessierte zum Download auf der Homepage des Naturschutzfonds sowie jeweils auf der Homepage der teilnehmenden Stadt. Das Betreten und Abernten erfolgt auf eigene Gefahr. Es darf nur von markierten Bäumen geerntet werden.
Rezept: Traditioneller Kirschenmichel
Für diejenigen, die frische Kirschen direkt verarbeiten möchten, hier ein einfaches Rezept für einen traditionellen Kirschenmichel:
Zutaten
500 g entsteinte Kirschen
4 altbackene Brötchen
500 ml Milch
100 g Butter
2 Eier
60 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
50 g gemahlene Mandeln
Zubereitung
- Die Brötchen in dünne Scheiben schneiden und in der warmen Milch einweichen.
- Butter schmelzen und mit den Eiern, Zucker, Vanillezucker und einer Prise Salz schaumig rühren.
- Die eingeweichten Brötchen und gemahlene Mandeln unter die Ei-Mischung heben.
- Die Hälfte der Masse in eine gefettete Auflaufform geben, die entsteinten Kirschen darauf verteilen und mit der restlichen Masse bedecken.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa 45 Minuten backen, bis der Kirschenmichel goldbraun ist.
- Vor dem Servieren mit Zimt und Zucker bestreuen. Guten Appetit!
Mit solchen Rezepten und der Möglichkeit, frische Früchte direkt vom Baum zu ernten, will die „Wetterauer Ernte(n)“-Initiative viele begeisterte Anhänger finden. Also nichts wie los, die Obstwiesen warten auf umsichtige Besucherinnen und Besucher!
Wissen to go
Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Zwetschge und einer Pflaume? Pflaumen sind rund, haben einen kleineren Kern, der fest am Fruchtfleisch hängt. Zudem sind Pflaumen sehr saftig. Zwetschgen sind ovaler, kleiner, der Kern lässt sich nach dem Halbieren herausnehmen. Außerdem sind die Zwetschgen etwas fester. Übrigens: Die Mirabelle ist eine Unterart der Pflaume und wird deshalb auch als „gelbe Zwetschge“ bezeichnet.
Die Streuobstberatung
Die Streuobstberatung ist Teil des Projekts „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ und wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.
Ansprechpartner/in
Name | Telefon | Fax | Raum | |
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Franka Hensen | 06031 83-4308 | 06031 83-914308 | 214 |