Zum Start der BioWoche und dem Wetterauer STADTRADELN 2023 hatte der Wetteraukreis zu seiner BioRadtour eingeladen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewannen auf der geführten Radtour Eindrücke von der Arbeit unterschiedlicher Bio-Betriebe sowie einer Solidarischen Landwirtschaft. Landrat Jan Weckler begrüßte die Radler und gab den offiziellen Startschuss für die BioWoche und das Wetterauer STADTRADELN 2023.

Am 9. September begannen mit der BioWoche im Wetteraukreis und dem kreisweiten STADTRADELN gleich zwei Veranstaltungsreihen, die bereits jahrelange Tradition besitzen. Den thematisch passenden Auftakt für den gleichzeitigen Start der beiden Veranstaltungsformate stellte die geführte BioRadtour dar. Die Rundtour bot nicht nur einen Anlass, aufs Fahrrad zu steigen, sondern stellte auch landwirtschaftliche Akteurinnen und Akteure vor, denen eine Balance aus Wirtschaftlichkeit und Ökologie gelungen ist.

Den Ausgangspunkt der Tour durch die Wetterau bildete der Sitz des Bio-Lieferdienstes Querbeet auf dem Pappelhof in Beienheim. Gründer und Gesellschafter Thomas Wolf hieß die Radlerinnen und Radler auf dem Hof willkommen und gab während seiner Führung durch die Betriebshalle – dem logistischen Herzstück von Querbeet – Einblick in die mittlerweile 30 Jahre währende Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Kerngeschäft von Querbeet ist der Lieferservice, mit dem Kundinnen und Kunden Bio-Waren aus einer Auswahl von über 4000 Produkten direkt vor die Haus- bzw. Wohnungstür beliefert werden. Zum Abschluss der Betriebsführung gab Thomas Wolf allen noch Snack-Riegel, Äpfel und erntefrische Möhren aus eigenem Anbau mit auf den Weg. Christan Sperling, Leiter des Fachbereichs Regionalentwicklung und Umwelt beim Wetteraukreis, führte die Gruppe dann weiter zur Rosenschule Ruf in Steinfurth.

Die Rosenschule Ruf ist einer der wenigen Betriebe deutschlandweit, der Edelrosen nach Bio-Standards kultiviert. Darüber hinaus haben auch der Verkauf von Rosenbegleitern, Rosenblüten und Rosenprodukten sowie Eiern aus Hühnermobilen Anteil am Erfolg des Unternehmens. Seit 2022 wird der Familienbetrieb von Manuel Ruf und seiner Frau Barbara Kretz geleitet.

Auf dem Betriebsgelände begrüßte Landrat Jan Weckler die Radfahrerinnen und Radfahrer persönlich und eröffnete die BioWoche und das STADTRADELN auch offiziell. „Die BioWoche findet in diesem Jahr zum achten Mal statt und hat sich im Rahmen der Ökomodell-Region Wetteraukreis als wichtiger Baustein etabliert, um den Ökolandbau im Kreis zu fördern und den Wetterauerinnen und Wetterauern die biologische Landwirtschaft näher zu bringen. Die heutige Radtour ist aber praktisch ein doppelter Startschuss. Wir eröffnen die Bio-Woche und verbinden das gleichzeitig mit dem Beginn des Stadtradelns. Für beide Aktionen wünschen wir uns natürlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, betonte Landrat Jan Weckler.

Bei einer anschließenden Führung zu den Rosenfeldern veranschaulichte Barbara Kretz, wie viel Zeit, Handarbeit, Know-how und Leidenschaft für den ökologischen Betrieb der Rosenschule vonnöten ist. Davon, dass Rosen nicht nur eine Augenweide sind, sondern auch mit ihrem Geschmack punkten können, konnte man sich bei der Verkostung von Rosenblüten-Limonade und Rosentörtchen aus der mobilen KondiTOURei von Nanetta Ruf selbst überzeugen.

Weiter ging die Fahrt – vorbei an Äckern und Streuobstwiesen, begleitet von Weißstorch und Rotmilan – zu einem erfrischenden Zwischenstopp am Kneipp-Becken in Schwalheim und schließlich zur Solidarischen Landwirtschaft Friedberg-Dorheim. Dort wurde die Gruppe von Vorstandsmitgliedern des Vereins in Empfang genommen, die mit Gemüse-Snacks aus eigenem Anbau und weiteren Köstlichkeiten aufwarteten. Die Solawi in Dorheim existiert bereits seit 2016 und versorgt mittlerweile 100 Mitglieder mit einer erstaunlichen Vielfalt an Gemüse, das nach ökologischen Kriterien auf etwa 1,5 Hektar angebaut wird und solidarisch an alle Mitglieder verteilt wird. Dabei wird nicht das einzelne Lebensmittel finanziert, sondern die gesamte Landwirtschaft: Mit einem gemeinsam vor der Saison festgelegten monatlichen Beitrag stellen die Vereinsmitglieder sicher, dass die Kosten für die landwirtschaftliche Erzeugung – unabhängig von Ernte und Marktzwängen – gedeckt sind. Auf der Anbaufläche der Solawi fand die Radtour nach allen gewonnenen Erkenntnissen zur ökologischen Landwirtschaft im Wetteraukreis und den kulinarischen Kostproben ihren Abschluss.