Landschaftsschutzgebiete

Die schafbeweideten Magerrasen des Wetteraukreises und des südlichen Landkreises Gießen sind Reichtümer an Naturschönheit und Artenvielfalt in unserer Landschaft. Dabei handelt es sich um wiesen- oder rasenartige Pflanzenbestände nährstoffarmer Standorte, die trotz der »widrigen« Umstände äußerst artenreich und schützenwert sind. Daher sind diese Flächen als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete bei der Europäischen Union anerkannt und Teil des europäischen Naturschutzgebietsnetzes Natura 2000.  

Das LIFE - Projekt "Wetterauer Hutungen" soll die Magerrasen in den Jahren 2010 bis 2014 sichern und entwickeln. Neben Naturschutzmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit sollen auch unsere heimischen Schäfereibetriebe bei ihrer wichtigen Arbeit zum Erhalt der Flächen unterstützt werden. Ohne ihre Schafbeweidung auf den Hutungen würden seltene Arten wie Karthäusernelke und Küchenschelle unter Gebüsch und Wald verschwinden.  

Das LIFE-Projekt wird aus Mitteln des EU-Förderprogramms LIFE von der Europäischen Union kofinanziert   Den Großteil der restlichen Projektkosten trägt das Land Hessen als Träger des LIFE-Projektes. Der Wetteraukreis und die Städte Nidda und Hungen sind Partner des Projektes.  

Was ist das Ziel des LIFE-Projektes?

Ziel des Naturschutzprojektes ist es, die traditionell schafbeweideten Hutungen der Wetterau und deren Lebensraumtypen zu erhalten und zu entwickeln sowie deren Artenvielfalt zu steigern. Dazu soll die Beweidung der Magerrasen sichergestellt werden.

Das Projekt wurde aus der Region initiiert und wird von ihr getragen. Es soll Modellcharakter für ganz Hessen haben.

Wo liegen die Flächen?

Der Schwerpunkt des LIFE- Projektes umfasst den Rand der Wetterauer Trockeninsel, das heißt den südlichen Teil des Landkreises Gießen und nördliche Teile des Wetteraukreises. Maßnahmenflächen müssen als Magerrasenflächen von der EU als FFH-Gebiet anerkannt sein und somit zum Europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 gehören. Insgesamt umfasst das Projektgebiet ca. 2000 Hektar.

Was leistet das Projekt (Beispiele)

  • Vergrößerung der beweidungsfähigen Flächen durch Freistellung verinselter kleinflächiger Magerrasen (Entbuschung)
  • Verbesserung der Beweidungsmöglichkeiten von Hutungen und Heiden durch Grundinvestitionen (Einrichtung von Tränken et cetera)
  • Bessere Vermarktung des regional erzeugten Lamms durch kulinarische Angebote, zum Beispiel auf Festen und durch Stärkung von regionalen Vermarktungsstrukturen für Schafprodukte
  • Bildungsarbeit im Projektgebiet zur Vermittlung der hohen Bedeutung der Flächen und der Schäferei für den Naturschutz

Projektträger, -partner und Sponsoren

Projektträger ist das Land Hessen - Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (HMUELV) , Projektpartner sind neben dem Wetteraukreis die Städte Nidda und Hungen.

Sponsoren sind die OVAG und die Sparkassenstiftungen Oberhessen und Laubach-Hungen. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Unterstützern des Projektes (Vereine, Verbände, Kommunen).

Zeitraum /Finanzen

Das LIFE - Projekt läuft über fünf Jahre von 2010 bis 2014 und die zur Verfügung stehenden Finanzmittel belaufen sich auf 4,1 Millionen Euro. Darin enthalten sind neben den direkten Maßnahmen auf Flächen zum Beispiel auch spezielle Untersuchungen zu Tieren und Pflanzen, die Einrichtung eines Pflegestützpunktes (Geräte), Flächenankauf in begrenztem Umfang sowie Personalkosten für das Projektteam.

Die EU trägt 50 Prozent der Kosten, 46 Prozent trägt das Land Hessen, die verbleibenden Anteile liegen bei den Projektpartnern und Sponsoren.

Vorteile für die Schäfer, Nutzer:

  • Die Nutzung der von Ihnen beweideten Flächen und die Schaftrift im Projektgebiet wird erleichtert
  • Die Kooperationsmöglichkeiten der Nutzer werden verbessert (Flächennutzung, Landschaftspflege)
  • Durch Förderung der Direktvermarktung in der Region kann die Existenzgrundlage der Tierhalter verbessert werden
  • Aufwertung der Bedeutung der Schäfer und der Schäfereibetriebe im öffentlichen Bewusstsein

Vorteile für Bürger und Kommunen:

  • Landschaftspflege nutzt der Region durch den Erhalt der reizvollen gewachsenen Kulturlandschaft
  • Erhöhung der erlebbaren Artenvielfalt
  • Durch Anbindung der Projektflächen an Wander- und Fahrradwege wird der Freizeit- und Wochenendtourismus gefördert
  • Unterstützung vorhandener Initiativen bei der Erhaltung von Magerasen
  • Ein erfolgreiches Naturschutzprojekt entfaltet identifikationsstiftende Wirkung und fördert das Heimatgefühl
  • Gesunde Produkte aus heimischer Produktion stärken unter anderem die regionale Gastronomie
  • Regionale Vermarktung führt zu kurzen Wegen und ist somit ein Beitrag zum Klimaschutz (CO2-Reduzierung)
  • Fördergelder der Europäischen Union und des Landes Hessen fließen in die Region

Ansprechpartner/innen

Name Telefon Fax Raum E-Mail
Christian Sperling 06031 83-4000 06031 83-914000 118 E-Mail

Zuständig

Regionalentwicklung und Umwelt