Auf dem Weg zur Radregion Wetterau

Zwei Männer und eine Frau auf dem Europaplatz vor der Kreisverwaltung. Zwischen ihnen ein Fahrrad

Von links: Antje Quitta, Kreisbeigeordneter Matthias Walther und Ausschussvorsitzender Rouven Kötter

Mit einem Bericht zum geplanten Radschnellweg durch die Wetterau bis nach Frankfurt (FRM6) stand ein spannender Tagesordnungspunkt auf der Agenda des Ausschusses für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft (RUW) des Wetteraukreises.

Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat die Federführung bei dem Projekt. Die dort beschäftigte Regionale Radverkehrsbeauftragte Antje Quitta präsentierte den aktuellen Stand und beantwortete Fragen der Ausschussmitglieder.

„Der Ausbau der Radinfrastruktur ist ein wichtiger Baustein für einen modernen Mobilitätsmix“, ist der Vorsitzende des Ausschusses Rouven Kötter (SPD) überzeugt. Kötter ist als Erster Beigeordneter beim Regionalverband unter anderem für das Thema Mobilität zuständig und plant mit seinem Team ein Netz von neun Radschnellwegen durch die gesamte Region. „Komfortable und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, vernünftige Radwege zwischen den Ortschaften aber auch Schnellradwege zum täglichen Pendeln können ihren Beitrag leisten, dass mehr Menschen freiwillig und gerne auf das Fahrrad umsteigen.“

Kreisbeigeordneter Matthias Walther (CDU) teilt diese Einschätzung und arbeitet mit seinen Mitarbeitern an der Realisierung der ‚Radregion Wetterau‘: „Mit dem Projekt ‚Kurze Wetterau‘ und zahlreichen anderen Maßnahmen sind wir auf einem guten Weg. Die Realisierung des Radschnellwegs FRM6 wäre eine tolle Sache für viele Menschen im Wetteraukreis. Daher unterstützen wir das Vorhaben seitens des Kreises fachlich und beteiligen uns auch an den Kosten der Machbarkeitsstudie.“

Vom groben Korridor zur konkreten Wegeführung

Radverkehrsbeauftragte Antje Quitta gab zunächst eine allgemeine Erläuterung, was unter einem Radschnellweg zu verstehen ist. Es geht dabei um möglichst direkte Verbindungen in einer verlässlichen Ausbauqualität, auf denen man zügig von A nach B kommt. Im Gegensatz zum Straßen- oder Schienenbau gibt es hierfür keinen regionalen Planungsträger. Daher bietet der Regionalverband seinen Mitgliedskommunen an, diese Projekte federführend zu übernehmen. Nach einem Auftakt im Dezember 2019 konnte im Juni 2020 ein Kooperationsvertrag mit allen beteiligten Kommunen geschlossen werden. Nach einer entsprechenden Ausschreibung wurde im März 2021 der Auftrag einer Machbarkeitsstudie vergeben. Ziel der Studie: Erarbeitung einer möglichen Trasse mit hoher Realisierungswahrscheinlichkeit. „Wir wollen keine theoretische Studie erarbeiten, die zwar von den Fachleuten Applaus erntet, aber am Ende in den Regalen verstaubt und nicht realisiert wird. Ziel ist es, eine Trasse zu erarbeiten, die auch eine hohe Chance auf Realisierung hat. Wir wollen diesen Radweg bauen“, stellt Kötter dazu klar. Dabei arbeite man sich vom groben Korridor zur konkreten Wegeführung vor.

Überwältigende Beteiligung

Im Oktober und November des vergangenen Jahres fand dazu online eine Bürgerbeteiligung statt, bei der erste Trassenvarianten vorgestellt wurden. „Die Resonanz war überwältigend“, berichtet Antje Quitta. „Über 1800 Teilnahmen mit rund 1000 sehr konkreten Hinweisen. Die Kenntnisse der Bürgerinnen und Bürger sind für die Planungen sehr hilfreich und fließen direkt in die aktuell laufende Bewertung der verschiedenen Trassenvarianten ein.“ Im nächsten Schritt werden die beteiligten Kommunen gemeinsam eine Vorzugstrasse für den Radschnellweg festlegen, die dann weiter bearbeitet werden soll.

Der RUW-Ausschuss hat das Thema mit dieser Sitzung nicht abgeschlossen. Vielmehr soll regelmäßig über den aktuellen Fortschritt berichtet und beraten werden. Als nächster Termin dafür steht eine gemeinsame Rad-Erkundung im April im Kalender. „Wir wollen uns insbesondere solche Streckenabschnitte vor Ort ansehen, bei denen wir Konfliktpotenzial sehen. Ein Blick in die Landkarte ersetzt einen persönlichen Eindruck nicht“, so Ausschussvorsitzender Kötter. Auch Kreisbeigeordneter Walther wird an dem Vor-Ort-Termin teilnehmen. „Solche Projekte werden immer spannender, je konkreter sie werden. Da ist ein gemeinsamer Termin entlang der geplanten Route sicherlich hilfreich für die weiteren Schritte.“

Veröffentlicht am: 21. Januar 2022