Am Schulcampus Bad Nauheim hat der Wetteraukreis den Wingertbau der Beruflichen Schulen am Gradierwerk um insgesamt 18 Räume erweitert, um so der steigenden Anzahl an Schülerinnen und Schülern am Schulcampus gerecht zu werden. Seit Beginn des neuen Schulhalbjahres ist damit eine der großen Baumaßnahmen im Wetteraukreis beendet.

Das Bestandsgebäude Wingertbau der Beruflichen Schulen am Gradierwerk aus dem Jahre 2007 wurde durch einen Anbau am Nord/Ost-Flügel in Richtung Hauptgebäude erweitert. Auf einer Gesamtfläche von rund 1350 Quadratmeter, die sich über drei Etagen erstreckt, entstanden hierbei insgesamt 18 Räume. Auf jeder Etage befinden sich vier Klassenräume sowie ein Gruppenraum und ein Besprechungsraum. Die Besprechungsräume wurden außerdem so eingerichtet, dass sie bei Bedarf auch als Büro genutzt werden können.

„Bei der Umsetzung der Baumaßnahme wurde selbstverständlich auch darauf geachtet, dass die Räume entsprechend des DigitalPakts ausgestattet werden. So verfügen alle Räume über WLAN und in den Klassenräumen wurden interaktive Schultafeln installiert“, erläutert Landrat Jan Weckler.

Den Schulcampus Bad Nauheim teilen sich die Ernst-Ludwig-Schule (Gymnasium), die Solgrabenschule (Mittelstufenschule) und die Beruflichen Schulen am Gradierwerk. Letztere ist derzeit die größte der vier Berufsschulen des Wetteraukreises mit den Fachbereichen Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen, Informationstechnik, Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Hauswirtschaft.

Pünktlich zum Beginn des neuen Schulhalbjahres stand der Anbau zur Verfügung. Die Ernst-Ludwig-Schule wird im Erdgeschoss vier Klassenräume nutzen, die acht Klassenräume in den oberen Etagen werden den Beruflichen Schulen am Gradierwerk zugeordnet. „Durch den Erweiterungsbau konnten wir die Nutzung der Räumlichkeiten am Campus insgesamt neu strukturieren, sodass alle drei Schulen vom Erweiterungsbau profitieren. Dies ist sowohl vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen als auch der Ganztagsentwicklung an der Ernst-Ludwig-Schule und an der Solgrabenschule von Bedeutung“, so der Landrat.

Bauarbeiten begannen im Oktober 2020

Etwas mehr als ein Jahr dauerten die Arbeiten am Schulcampus an, nachdem im Oktober 2020 mit dem Bau begonnen wurde. Der Anbau ist mit dem Bestandsgebäude durch die jeweils angrenzenden Flure verbunden und es wurde ein neues Treppenhaus mit Zugang im Erdgeschoss gebaut.

Die Ausführung der Konstruktion wurde dem Bestandsgebäude angepasst, sodass die Außenwände des Gebäudes in Stahlbeton erstellt und die tragenden Innenwände als Mauerwerk ausgeführt wurden. Weitere Innenwände wurden als Gipskarton-Trennwände oder als mobile Trennwände errichtet. Alle Geschossdecken wurden in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Das Stahlbetonflachdach mit Gefälledämmung erhielt eine extensive Begrünung. Als Fassadenverkleidung bekam das Gebäude eine vorgehängte hinterlüftete Fassade verkleidet mit Tonziegelplatten. An der Westfassade wurde im Anschlussbereich die bestehende Fassade angepasst.

Arbeiten am Wingertbau gehen weiter

Im diesem Jahr werden im Bestandsgebäude noch Sanierungsarbeiten durchgeführt und zuletzt die Außenanlage entsprechend angepasst. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund vier Millionen Euro, die zum Teil durch Fördermittel der Hessenkasse finanziert werden. Parallel wird seit letztem Frühjahr auch das Hauptgebäude der Beruflichen Schulen am Gradierwerk modernisiert.

„Mit den zusätzlichen Räumlichkeiten ziehen wir die notwendigen Konsequenzen aus der dynamischen Entwicklung am Schulcampus Bad Nauheim und schaffen weitere Möglichkeiten“, so Landrat Weckler.