Wetteraukreis nimmt neue Zentrale Leitstelle in Betrieb

Ab dem 6. Juli gehen Notrufe hier in der neuen, hochmodernen Leitstelle ein.

Ab dem 6. Juli gehen Notrufe hier in der neuen, hochmodernen Leitstelle des Wetteraukreises ein.

Die Zentrale Leitstelle des Wetteraukreis, die drittgrößte Landkreis-Leitstelle Hessens, zieht in moderne neue Räumlichkeiten. Kurz vor der Inbetriebnahme hat Landrat Jan Weckler Mitglieder des Wetterauer Kreisausschusses und des Kreistags zu einem Rundgang eingeladen. 

Der 6. Juli ist der sogenannte „Umschalttag“: Dann gehen Notrufe, die im Wetteraukreis abgesetzt werden, nicht mehr in der alten Leitstelle am Friedberger Europaplatz ein, sondern werden in der „Steinkaute 2“ im Süden Friedbergs entgegengenommen. Beim Rundgang mit interessierten Mitgliedern des Kreisausschusses und des Kreistags erklärte Landrat Jan Weckler: „Mit der neuen Leitstelle investieren wir nicht nur in unsere technische Infrastruktur, sondern vor allem in die Sicherheit der Menschen in der Wetterau. Denn sie müssen sich darauf verlassen können, im Fall der Fälle schnellstmöglich und kompetent Hilfe zu erhalten. Zeitgemäße Technik ist dafür eine wesentliche Voraussetzung.“

2015 hat der Wetteraukreis das damals leerstehende Gebäude gekauft. Mit Beginn der Flüchtlingskrise wurden hier bis Ende 2019 unbegleitete minderjährige Geflüchtete untergebracht. Mit Sinken der Zuweisungszahlen und gleichzeitigem Anstieg des Platzbedarfs der Kreisverwaltung wurde 2020 schließlich damit begonnen, Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wetteraukreises und eine neue, moderne Zentrale Leitstelle zu schaffen.

Rund 8,7 Millionen Euro hat der Wetteraukreis in die Sanierung der „Steinkaute 2“ investiert, über die Hälfte davon allein für die Technik. 40 verschiedene Firmen und 20 Fachplaner, Sachverständige, Gutachter und Behörden waren involviert. Der viergeschossige Stahlskelettbau, Baujahr 1984, wurde entkernt und vollständig saniert, Schadstoffe wurden entfernt und die Außenhülle energetisch saniert. Zudem verfügt das Gebäude nun über einen zweiten Fluchtweg, eine barrierefreie Aufzugsanlage, eine Brennwertgastherme mit Blockheizkraftwerk und eine eigene PV-Anlage auf dem Dach. Versorgt wird das Gebäude durch eine eigene Trafostation und eine Notstromanlage. Im Zuge der Bauarbeiten wurden rund 20 Kilometer Strom- und Signalkabel und 17 Kilometer Netzwerkkabel verlegt.

Die Leitstelle zieht nun nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit ins Obergeschoss der „Steinkaute 2“ ein. Sie ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche besetzt. „Im vergangenen Jahr haben wir rund 62.000 Notrufe entgegen genommen und 81.000 Einsatzvorgänge koordiniert“, berichtet Achim See von der Fachstelle Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle, der gemeinsam mit Landrat Weckler durch das Gebäude führte. Sieben spezielle Arbeitsplätze sind hier angesiedelt: „Ein ausgefeiltes Belüftungs- und Schallkonzept sorgt dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Entgegennehmen der Notrufe besonders ruhig und konzentriert arbeiten können“, erklärt See.

Im ganzen Gebäude sind insgesamt 55 Arbeitsplätze für die drei Fachstellen „Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle“, „Brand- und Katastrophenschutz“ und „Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung“ entstanden. Hinzu kommt ein Trichinenlabor und eine Stiefelwaschanlage für die Veterinäre des Wetteraukreises, Schulungs- und Besprechungsräume und das Katastrophenschutz-Lagezentrum.

Veröffentlicht am: 10. Juni 2022