Jasmin P. Meranius las aus ihrem Buch „In Zebraschuhen“
Ob es gelingen kann, sich selbst komplett neu zu erfinden? Dieser Frage geht Jasmin P. Meranius in ihrem neuen Buch „In Zebraschuhen“ auf den Grund. Bei der zweiten Lesung „Im Schatten des Keltenfürsten“ stellte sie ihre Protagonistin vor, die auf dem Weg, die Liebe ihres Lebens zurückzuerobern keine Mühen scheut und sich sogar ein neues Image zulegt.
Anna, bis gestern noch Susanna, trägt Zebraschuhe und fürchtet sich vor zwei Dingen: vor Keimen und davor, dass sie Johannes, ihren Ex, nicht zurückbekommt. Vor vier Monaten, drei Wochen und fünf Tagen hat er sie verlassen. 588 Schokoladenpapierchen haben sich seitdem angesammelt. So kann es nicht weitergehen, findet sie und hat eine Strategie: Ein neues Image muss her. Sie will so sein wie Johannes sie immer haben wollte. Aus Susanna wird Anna.
Das Publikum erlebte, wie aus Susanna Anna wird, wie sie auf den ersten und garantiert letzten hochhackigen Pumps in ihr neues Leben purzelt. Jasmin P. Meranius ließ mit angenehmer Stimme die Zuhörerinnen und Zuhörer an der Wandlung ihrer sympathischen Protagonistin teilhaben, zelebrierte genüsslich das Stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste. Gekonnt und mit Gesten an den richtigen Stellen vorgelesen, gelang es ihr, ein regelrechtes Kino im Kopf entstehen zu lassen.
Mit zwei Dingen hatte Jasmin P. Meranius nicht gerechnet: dass es der Zebralook in die Mode schaffen würde und dass es eine Zeit geben könnte, in der jeder zu jeder Zeit ein Desinfektionsmittel bei sich trägt. Beides hatte die Lektorin ihr zu bedenken gegeben, als die Bad Vilbeler Autorin ihr von der Idee zu dem neuen Buch erzählte. Wir wissen, dass es anders gekommen ist – und dank ihrer Hartnäckigkeit hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit, die Geschichte von Anna und den Zebraschuhen erzählt zu bekommen.
Um sich die Schuhe vorstellen zu können hatte die Autorin ein Paar der hochhackigen Exemplare auf den Tisch gestellt, es begleitete beim Zuhören anschaulich in Annas neues Image. Und die beiden Flaschen auf dem Tisch? Das ist erstklassiger Chardonnay-Sekt, von dem die Autorin beim Erscheinen ihres Buches mehrere Flaschen im Coverdesign geschenkt bekommen hatte. Bei Lesungen stehen sie auf dem Tisch und am Ende bekommen einige der Anwesenden, die einen Zettel mit dem Wort Zebra auf ihrem Stuhl finden, eine Flasche geschenkt – und natürlich signiert. An diesem Abend wechselten zwei Flaschen ihre Besitzerin.
„Wetterauer Autorinnen und Autoren ins rechte Licht rücken und ein breites Publikum ansprechen: Das ist unsere Idee bei der Lesung im Schatten des Keltenfürsten. Und es hat sich gelohnt. Wir freuen uns schon darauf, mehr von Ihnen hören“, sagte Landrat Jan Weckler. Das wird sicher passieren, denn Jasmin P. Meranius hat viele Ideen und dann muss sie sie einfach aufschreiben, wie sie am Ende der Lesung verriet. Man darf auf die nächsten Bücher gespannt sein.
Zum Vormerken
Die nächste Lesung im Schatten des Keltenfürsten findet am 14. März (Dienstag) im Gebäude A der Kreisverwaltung am Europaplatz statt. Beginn ist wieder um 19 Uhr.