Die Adipositas-Selbsthilfegruppe-Wetterau veranstaltete kürzlich in Kooperation mit dem Capitol Butzbach und dem AcSDeV Frankfurt (Adipositaschirurgie-Selbsthilfe-Deutschland e.V.) einen Kinoabend. Gezeigt wurde der Film „The Whale“ von Regisseur Darren Aronofsky, der sich mit dem Thema Adipositas auseinandersetzt.

Protagonist des Films ist Charlie (Brendan Fraser), der über 300 Kilo auf die Waage bringt und sein Leben verändern will. Vor mehreren Jahren bekannte er sich zu seiner Homosexualität, verließ dafür seine Frau und seine Teenager-Tochter Ellie (Sadie Sink). Als sein Lebensgefährte starb, aß er seinen Frust buchstäblich auf – die Pfunde stiegen und sein Lebenswille sank. Er möchte wieder Kontakt mit seiner 17-jährigen Tochter, die in ablehnt.

Andreas Klingenhöfer, Initiator der Adipositas-Selbsthilfegruppe Wetterau und selbst von chronischer Adipositas betroffen, begrüßte die rund 35 Gäste, bevor er das Mikrofon an Melanie Bahlke und Andreas Herdt vom AcSDeV weitergab. Neben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe von Andreas Klingenhöfer waren auch Betroffene aus anderen Selbsthilfegruppen aus Lich und Offenbach sowie Interessierte anwesend. Auch RTL Hessen war vor Ort: Das Fernsehteam drehte bereits tagsüber mit Andreas Klingenhöfer und seiner Frau eine Homestory.

Melanie Bahlke und Andreas Herdt berichteten von der Entstehungsgeschichte, dem Mitwirken am Drehbuch und der Filmpremiere in Berlin mit Hauptdarsteller Brendan Fraser. Schließlich wurde gemeinsam der Film geschaut. Im Saal war es während des Abspanns sehr still. Ein paar Zuschauer unterhielten sich im Anschluss noch im Foyer, andere traten nachdenklich den Heimweg an.

Das Resümee des Abends: Einmal mehr wurde deutlich, was Adipositas bei Betroffenen anrichten kann – von Hassbotschaften, Stigmatisierung bis hin zur Diskriminierung. „Das alles kann zu physischen und psychischen Belastungen führen. Adipositas ist so präsent und komplex, dass hier noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Dieser Film und die Arbeit in den vielen Selbsthilfegruppen werden die Welt nicht grundlegend verändern, aber zumindest die Sichtweise und Akzeptanz dieser Krankheit deutlicher machen“, waren sich die Gäste einig.