Hitzeaktionsplan für den Wetteraukreis beschlossen
Gut vorbereitet durch die heißen Tage kommen: Vulnerable Gruppen besonders im Blick – Zusammenarbeit mit Hausärzteschaft

Stellen den Hitzeaktionsplan für den Wetteraukreis vor (von links): Prof. Dr. Reinhold Merbs (Fachbereichsleiter Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Landrat Jan Weckler und Dr. Alexander Jakob.
Immer längere und intensivere Hitzeperioden stellen auch die Menschen im Wetteraukreis vor neue gesundheitliche Herausforderungen. Der Kreisausschuss hat deshalb in seiner jüngsten Sitzung einen Hitzeaktionsplan beschlossen. Ziel ist es, die Bevölkerung – insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Pflegebedürftige, Kleinkinder und chronisch Erkrankte – besser vor den gesundheitlichen Folgen von Hitze zu schützen.
Basierend auf einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz aus dem Jahr 2020 hat das Hessische Sozialministerium 2023 erstmals einen Hessischen Hitzeaktionsplan veröffentlicht. Auf dieser Grundlage wurden die Landkreise und kreisfreien Städten per Erlass dazu aufgefordert, dezentrale Koordinierungsstellen in den Gesundheitsämtern einzurichten und bis Ende 2025 eigene Hitzeaktionspläne zu erstellen.
Der nun in Kraft getretene Hitzeaktionsplan des Wetteraukreises umfasst 27 Seiten und gliedert sich in acht Hauptkapitel. Er bietet sowohl eine fundierte Analyse der klimatischen und gesundheitlichen Ausgangslage im Kreisgebiet als auch praxisorientierte Empfehlungen für den Hitzeschutz. Neben allgemeinen Informationen zu regionalen Gegebenheiten und hitzeassoziierten Gesundheitsrisiken stellt der Plan die zentralen Eckpfeiler der Hitzestrategie vor – darunter die Koordinierung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Maßnahmen zur Vorbereitung und Reaktion auf Hitzeereignisse. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen. Ergänzt wird der Plan durch hilfreiche Tipps für die Allgemeinbevölkerung, Empfehlungen an Städte und Gemeinden sowie Hinweise auf Fördermöglichkeiten für die kommunale Klimaanpassung. Damit dient der Hitzeaktionsplan sowohl als Handlungsrahmen für die Verwaltung als auch als Informationsquelle für Bürgerinnen und Bürger.
Landrat Jan Weckler erklärt: „Mit dem Hitzeaktionsplan wollen wir den Zusammenhang zwischen Hitze und Gesundheit stärker ins Bewusstsein rücken – ohne Panik, aber mit Blick auf die Menschen, die besonderen Schutz brauchen. Gerade weil Hitze gesundheitlich oft unterschätzt wird, braucht es klare Informationen, praktische Tipps und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure.“
Erarbeitet wurde der Plan unter Federführung des Fachbereichs Gesundheit und Bevölkerungsschutz gemeinsam mit Vertretern der Facheinheiten Regionalentwicklung und Umwelt, Familienförderung, Pflegeberatung, Schulträgeraufgaben und der Pressestelle. In die Erarbeitung eingebunden war auch der Bezirk Wetterau des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Hessen e.V., dessen medizinische Expertise wesentlich zur Qualität und Akzeptanz des Plans beiträgt.
Dr. Alexander Jakob, Vorsitzender des Bezirks Wetterau im Hessischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband, erklärt: „Wir erleben in unseren Praxen, wie sehr Hitze beispielsweise älteren und chronisch kranken Menschen zu schaffen macht. Insbesondere längere Hitzeperioden können zu zahlreichen hitzebedingten Krankheitsfällen führen – etwa aufgrund von Dehydrierung, Hitzschlag oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Der Aktionsplan soll dazu beitragen, dass jede und jeder befähigt wird, sich und andere auf Hitzeperioden vorzubereiten und bestmöglich zu schützen.“
Begleitende Öffentlichkeitsarbeit geplant
Der Hitzeaktionsplan soll durch die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe und den Vorstand des Bezirks Wetterau des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Hessen e.V. regelmäßig evaluiert und bei Bedarf durch die Verwaltung fortgeschrieben werden. Die Federführung liegt hierbei bei der im Fachbereich Gesundheit und Bevölkerungsschutz eingerichteten Koordinierungsstelle.
„Der Hitzeaktionsplan ist kein fertiges Produkt, sondern ein flexibles Instrument, das auch unkompliziert an geänderte Gegebenheiten angepasst werden kann“, so Landrat Weckler. „Der Plan soll aufklären, sensibilisieren und im Alltag unterstützen – damit wir alle gut vorbereitet durch die heiße Jahreszeit kommen.“
Um möglichst viele Menschen im Wetteraukreis für das Thema zu sensibilisieren, wird der Aktionsplan von einer breit angelegten Informationskampagne begleitet. In den kommenden Wochen wird der Wetteraukreis mit Plakaten in Arztpraxen und Apotheken, gezielten Aktionen und Beiträgen in den sozialen Medien auf Risiken durch Hitze und wirksame Schutzmaßnahmen aufmerksam machen. Ziel ist es, insbesondere auch jene zu erreichen, die in ihrem Alltag bisher wenige Berührungspunkte mit dem Thema hatten – und sie mit verständlichen, alltagsnahen Informationen zu unterstützen.
Weitere Infos im Internet
Der Wetteraukreis informiert auf seiner Homepage rund um das Thema „Hitzeschutz“. Dort ist auch der Hitzeaktionsplan einsehbar.
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