Kulturpreis 2022 geht an die Theatergruppe Assenheim

Gruppenfoto der Schauspieler einer Theateraufführung. Die Schauspieler sind zum Teil kostümiert. ImHintergrund Bühnenbild mit angestrahlten Fachwerkhäusern

Die Theatergruppe Assenheim, hier bei ihrer Inszenierung von „Faust“ 2019 im Dolce Jugendstil-Theater, erhält den Kulturpreis 2022.

Die Theatergruppe Assenheim wird in diesem Jahr mit dem mit 2.500 Euro dotierten Wetterauer Kulturpreis geehrt. „Der Kreisausschuss ist dem Vorschlag der Jury für den Kulturpreis des Wetteraukreises gefolgt und würdigt damit die Verdienste, die der Verein in den letzten Jahren und Jahrzehnten für die Kultur im Wetteraukreis erworben hat“, teilt Landrat Jan Weckler mit.

Die Theatergruppe Assenheim bereichert seit über 40 Jahren das kulturelle Leben in der Wetterau und das auf ganz unterschiedliche Weise. Gegründet wurde die Gruppe von theaterbegeisterten Menschen, die Stücke für Kinder angeboten haben. Schnell entwickelte sich der Verein zu einer immer professioneller agierenden Amateurbühne, die sich in den verschiedenen Sparten des Theaters – Schauspiel, Musik, Gesang, Tanz und Musical – perfektionierte. Bühnenstücke wurden kreiert und aufgeführt und darüber hinaus Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Herkunft motiviert, selbst zu Theatermachern zu werden. Das erste Stück, das die Theatergruppe Assenheim auf die Bühne brachte, war der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler.

Mittlerweile werden Jahr für Jahr zwei Bühnenstücke produziert, die im Bürgerhaus Assenheim und im Jugendstiltheater Bad Nauheim tausende Zuschauerinnen und Zuschauer im Alter von sechs bis 96 Jahren anlocken und begeistern. Selbst in der Pandemiezeit hat sich der Verein unter Einhaltung der zahlreichen Corona-Auflagen engagiert und das Stück „Der Ring des Nibelungen“ einstudiert. Pandemiebedingt konnte es lediglich im Bürgerhaus Assenheim aufgeführt werden. Die Kinder- und Jugendproduktion „Die Schneekönigin“ konnte dagegen in der Sommerzeit im Bürgerhaus Assenheim mehrfach aufgeführt werden. Die Theatergruppe hat mit ihrer Arbeit viele Menschen für das Theater begeistert: Manche wurden passionierte Theatergänger, andere wurden selbst aktiv.

Ganze Schülergenerationen besuchen seit Jahren in der Vorweihnachtszeit die Aufführungen und viele Kinder können dank der Theaterwerkstatt in Kooperation mit der Geschwister-Scholl-Schule in Assenheim selbst Theater spielen. Im Sommer richtet die Theatergruppe die „Wetterauer Sommer-Theaterwoche“ im Rahmen der Sommerferienspiele im Assenheimer Bürgerhaus aus. Darüber hinaus ist die Theatergruppe Assenheim bei vielen kulturellen Projekten der Stadt aktiv, wie etwa beim Stadtfest oder bei der Aktion Kunst am Fluss.

„Die Theatergruppe Assenheim trägt seit Jahrzehnten zur kulturellen Bereicherung der Stadt Niddatal und weit darüber hinaus des ganzen Wetteraukreises bei. Dieses Wirken findet mit dem Wetterauer Kulturpreis eine hochverdiente und würdige Auszeichnung“, so Landrat Jan Weckler.

Wetterauer Kulturpreis mit Unterbrechung seit 1988

Der Wetterauer Kulturpreis wird in diesem Jahr zum 26. Mal verliehen. 1988 ging er an den Schauspieler Hans Schwab vom Fresche Keller Ortenberg. 1989 ging der Kulturpreis an Adelheid Hoffmann von der gleichnamigen Galerie in Friedberg-Bruchenbrücken.

Danach war der Preis für mehrere Jahre ausgesetzt. 1999 wurde die alte Tradition wiederbelebt.

Trägerinnen und Träger des Wetterauer Kulturpreises seit 1999

  • 1999: Bildhauer Gerhard Burk, Bad Nauheim
  • 2000: theater mimikri, Büdingen
  • 2001: Schriftsteller Andreas Maier, Friedberg
  • 2002: Jazz-Pianist Dirk Raufeisen, Büdingen
  • 2003: Bildhauer Bernhard Vogler, Büdingen
  • 2004: Maler Jox Reuss, Bad Nauheim
  • 2005: Theater-Ensemble Alte Feuerwache Bad Nauheim
  • 2006: Fotograf Winfried Eberhardt, Bad Vilbel
  • 2007: Schriftsteller Otto A. Böhmer, Wöllstadt
  • 2008: Historiker Prof. Alexander Demandt, Altenstadt
  • 2009: Wetterauer Musikband „Fräulein Wunder“, Ortenberg
  • 2010: Varieté-Projekt Voilà der Freien Waldorfschule Bad Nauheim
  • 2011: Friedberger Kantor Ulrich Seeger
  • 2012: Intendant der Bad Vilbeler Festspiele, Claus-Günther Kunzmann
  • 2013: Ehepaar Petra und Uwe Müller vom Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg
  • 2014: Musiker Martin Schnur, Friedberg
  • 2015: Schriftsteller und Kabarettist Dietrich Faber, Butzbach
  • 2016: Maler und Bildhauer Axel Gallun, Büdingen
  • 2017: Theater Altes Hallenbad Friedberg
  • 2018: Historikerin Dr. Vera Rupp, Ober Mörlen
  • 2019: Flötistin Sabine Dreier, Altenstadt
  • 2020: Bildhauerin Ulrike Obenauer, Ortenberg
  • 2021: Harald Steinke, Musiker und Betreiber der Kulturhalle in Glauburg-Stockheim
Veröffentlicht am: 14. Juli 2022