Neue „Leitlinie Schulbau“ für den Wetteraukreis
Der Wetteraukreis ist als Schulträger für die 85 öffentlichen Schulen im Wetteraukreis zuständig. Landrat Jan Weckler stellt nun eine neue Leitlinie für den Schulbau vor: Sie soll eine noch verlässlichere Grundlage für Planung, Errichtung, Bau und Unterhaltung bieten und eine Gleichbehandlung für Grundschulen, weiterführende Schulen und Förderschulen ermöglichen. Die Leitlinie steht auf der Tagesordnung für die kommende Kreistagssitzung, nachdem Kreisausschuss und Bildungsausschuss bereits zugestimmt haben.
„Die Rahmenbedingungen für Schulen als Ort des Lernens und Lebens haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert“, betont Landrat Jan Weckler. „Die Ausweitung der Ganztagsangebote, die zunehmende Digitalisierung, die inklusive Beschulung und die Schulsozialarbeit stellen neue Anforderungen an Schulräume und Schulgebäude. Dieser Entwicklung trägt der Wetteraukreis Rechnung, indem er derzeit das größte Schulbau- und Sanierungsprogramm seiner Geschichte umsetzt.“
Im Zuge dessen soll die neue Leitlinie für die Verwaltung nun als ein transparentes Werkzeug zur Ermittlung des Raumbedarfs an einer Schule dienen. Ziel ist es, einheitliche Kriterien für Schulbaumaßnahmen zu schaffen und damit das Gleichbehandlungsprinzip noch strukturierter umsetzen zu können. Die konkrete Planung wird hierbei weiterhin stets in Abstimmung mit der Schule und den Bedürfnissen vor Ort stattfinden. „Auf diese Weise gewährleisten wir, dass unsere Schulen auch unter Berücksichtigung eigener Profile bestmöglich ausgestattet werden können“, erläutert Landrat Weckler.
Gespräche mit den Schulen
Für Grundschulen gibt es eine solche Leitlinie bereits seit 2017. Diese schon bestehende Leitlinie für Grundschulen wird nun in die neue Leitlinie überführt. Damit ist die Leitlinie nun an den Bedürfnissen und Erfordernissen aller Schulformen und Schulzweige ausgerichtet.
Für die Erarbeitung der neuen Leitlinie wurde eine interne Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Schulbaus auseinander gesetzt hat. Zum einen bezog sie die „Leitlinie für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft mit ein. Zum anderen wurden Gespräche mit Schulleitungen der unterschiedlichen Schulformen geführt und außerdem wurde das Staatliche Schulamt in die Planungen der Arbeitsgruppe eingebunden.
Effizient und flexibel
Sobald der Kreistag der Leitlinie Schulbau zugestimmt hat, soll sie bei allen im Kreishaushalt definierten Schulbaumaßnahmen Anwendung finden. Ob und inwiefern ein anhand der Leitlinie ermittelter Raumbedarf einer Schule umgesetzt werden kann, wird schlussendlich auch immer von den bestehenden Rahmenbedingungen und konkreten Bedürfnissen vor Ort abhängig sein. So können vorhandene Bauflächen, etwaige Bestandsgebäude und gesetzliche Vorgaben, wie zum Beispiel der Brandschutz oder Denkmalschutz, die Planungen einschränken.
„Die Leitlinie Schulbau bietet insgesamt eine verlässliche Planungsgrundlage und auch eine Vergleichbarkeit der Schulen, ohne jedoch die Gegebenheiten vor Ort außer Acht zu lassen. Mit dieser verbindlichen Orientierung wollen wir in engem Austausch mit den Schulen für jeden Standort das bestmögliche Ergebnis erzielen – für eine zukunftsfeste, effiziente und flexible Bildungsinfrastruktur im Wetteraukreis“, so Landrat Jan Weckler.