Der Wetteraukreis und der Verein Tierheim Wetterau e.V. in Bad Nauheim-Rödgen regeln mit dem Abschluss einer neuen Vereinbarung ihre enge Zusammenarbeit auch für die kommenden Jahre. „Wir werden die wichtige Aufgabe des Tierheims Wetterau auch in Zukunft unterstützen und wollen mit der neuen Vereinbarung einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung dieser Einrichtung leisten“, sagte Landrat Jan Weckler, nachdem der Kreisausschuss „grünes Licht“ für die Vereinbarung gegeben hatte.

Aufgabe des Tierheims ist es, Tiere unterzubringen, die im Gebiet der Städte und Gemeinden im Wetteraukreis herrenlos aufgegriffen oder sichergestellt werden. Die Städte und Gemeinden sind als Fundbehörde gesetzlich für die Aufnahme, Unterbringung, Pflege und Betreuung der Fundtiere zuständig.

Der Wetteraukreis ist dagegen für tierschutz- und tierseuchenrechtliche Sicherstellungen zuständig, das heißt zum Beispiel für die Aufnahme und Unterbringung von verwahrlosten Tieren, die in Wohnungen oder bei Tiertransporten aufgefunden werden.

Betreiber des Tierheims Wetterau ist der gleichnamige Verein, bei dem neben 22 Wetterauer Städten und Gemeinden auch der Wetteraukreis Mitglied ist.

Weckler: „Planungssicherheit für das Tierheim“

Neben dem jährlichen Mitgliedsbeitrag unterstützt der Wetteraukreis den Verein in seinen Aufgaben bereits seit vielen Jahren mit laufenden Zuwendungen, die in einer Vereinbarung geregelt sind. Die aktuelle Vereinbarung läuft Ende 2022 aus. „Mit der frühzeitigen Verlängerung der Vereinbarung über das Jahr 2022 hinaus wollen wir dem Verein Planungssicherheit geben, damit er seine wichtige Arbeit verlässlich fortführen kann“, erläutert Landrat Jan Weckler bei der Unterzeichnung der Vereinbarung gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Heiko Färber.

Im laufenden Jahr erhält der Verein einen Zuschuss in Höhe von 84.000 Euro, der wird sich in jedem Jahr um weitere 1.500 Euro erhöht. Sofern der Verein Tierheim Wetterau e.V. Ausbildungsplätze für den Ausbildungsberuf Tierpfleger/in anbietet, erhält der Verein pauschal eine zusätzliche Zuwendung in Höhe von 500 Euro pro Monat bzw. 6.000 Euro pro Jahr.

Als weitere freiwillige Leistung finanziert der Wetteraukreis außerdem die Wildtierauffangstation. Landrat Jan Weckler lobte die Wildtierauffangstation, die als Einrichtung inzwischen zu einem Vorzeigeprojekt geworden ist. In der Wildtierauffangstation werden kranke, verletzte sowie verwaiste Wildtiere artgerecht gepflegt, damit sie wieder in die Natur entlassen werden können. Grundgedanke dabei ist, die Jungtiere optimal auf ihre Freiheit vorzubereiten und nicht länger als unbedingt nötig in Gefangenschaft zu halten.

Verein plant Neuerrichtung des Quarantänehauses

Derzeit plant der Verein Tierheim Wetterau e.V. in einem ersten Bauabschnitt die Neugestaltung des baufälligen Quarantänehauses auf dem Gelände in Rödgen. Das Quarantänehaus ist von besonderer Bedeutung für den Tierheimbetrieb, weil dort zunächst alle Tiere mit unbekannter Herkunft und unklarem Gesundheitsstatus untergebracht werden, um die Übertragung möglicher Krankheiten zu verhindern. Der Vorstandsvorsitzende Heiko Färber berichtet, dass die Planungen inklusive einer Kostenermittlung bereits aufgenommen wurden.

Der Haupt-, Finanz- und Personalausschuss des Wetteraukreises hatte bereits in seiner Sitzung im Dezember 2021 die Planungen für den Neubau des Quarantänehauses begrüßt und den Kreisausschuss beauftragt, gemeinsam mit dem Verein und den Mitgliedkommunen die Finanzierung zu erörtern, sobald ein Konzept für den Neubau vorliegt.

Der Vorsitzende des Vereins Heiko Färber lobte bei der Aussprache im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss die direkte, enge und reibungslose Zusammenarbeit zwischen Verein und Kreis: „Der Wetteraukreis ist für uns eine große Unterstützung und ein verlässlicher Partner bei der Erfüllung unserer nicht immer ganz leichten Tierschutzaufgaben. Dafür danke ich dem Kreis ganz herzlich.“

Landrat Jan Weckler betonte, dass der Wetteraukreis auch weiterhin in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Trägerverein die positive Entwicklung des Tierheims begleiten werde. Er dankte dem Vorstand um Heiko Färber sowie dem ganzen Tierheimteam für ihre engagierte Arbeit zum Wohle der Tiere in unserer Region.