Plakatausstellung "Frauen im geteilten Deutschland" im Kreishaus

Landrat Jan Weckler (links) bei der Ausstellungseröffnung anlässlich des Weltfrauentages mit Claudia Taphorn, Fachdienstleitung Frauen und Chancengleichheit.
Mehr als drei Jahrzehnte ist die Teilung Deutschland Geschichte, dennoch gibt es immer noch viele Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran? Die Plakatausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben. Landrat Jan Weckler hat sie anlässlich des Weltfrauentages am 8. März gemeinsam mit Claudia Taphorn, Fachdienstleitung Frauen und Chancengleichheit, eröffnet.
Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau "ihren Mann". Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich.
„Der Weltfrauentag am 8. März macht darauf aufmerksam, dass Gleichberechtigung und Respekt für Frauen in unserer Gesellschaft noch immer keine Selbstverständlichkeit sind. Weiterhin müssen wir daran arbeiten, dass gleiche Chancen für alle gelebte Realität werden, auch im räumlichen Vergleich. Zu dieser Thematik passt die Plakatausstellung ‚Frauen im geteilten Deutschland‘ im Kreishaus sehr gut“, lädt Landrat Jan Weckler dazu ein.
Die Ausstellung, herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ist ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Auf 21 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt.
Es ist Anliegen der Ausstellung, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbanden.
Ausstellung bis 30. April 2025
Die Ausstellung ist bis 30. April 2025 im Friedberger Kreishauses, Europaplatz, Gebäude B, 1. Stock, zu sehen: Montag bis Mittwoch, 7.30 bis 16 Uhr, donnerstags 7.30 bis 18 Uhr, Freitag 7.30 bis 12.30 Uhr.