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Pünktliche Eröffnung der Bad Vilbeler Quellenschule ist gefährdet
Vandalismus und nicht erfüllte Verträge bremsen Baufortschritt an der neuen Grundschule – Wetteraukreis bereitet Übergangslösung für Erstklässler vor
Die neue Grundschule im Bad Vilbeler Baugebiet Quellenpark, die der Wetteraukreis als Schulträger baut, ist nicht nur aufgrund ihrer Größe und Kostenintensität eine Besonderheit. Neue Schulen sind selten – rund 20 Jahre sind seit dem letzten Neubau einer Schule im Landkreis vergangen. Nachdem der Bau zunächst gut voranging, ist die geplante Inbetriebnahme zum Schuljahresbeginn 2025/2026 nun gefährdet. Grund dafür sind ein Vandalismusvorfall und nicht erfüllte Verträge.
Die Stadt Bad Vilbel wächst – allein der neue Quellenpark umfasst etwa 1500 Wohneinheiten für rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner. Auf den daraus resultierenden Zuzug und die steigende Auslastung der Bad Vilbeler Schulen reagiert der Wetteraukreis mit dem größten und kostenintensivsten Schulbauprojekt, das derzeit kreisweit umgesetzt wird. Für rund 27 Millionen Euro entsteht eine neue Grundschule mit Sporthalle für bis zu 14 Schulklassen. „Geplant war, die Schule zum Schuljahresbeginn 2025/2026 in Betrieb zu nehmen. Nun kam es bei den Bauarbeiten jedoch zu unvorhergesehenen Verzögerungen, die bedauerlicherweise die pünktliche Fertigstellung gefährden“, teilt Landrat Jan Weckler mit.
Zu einem großen Rückschlag beim Baufortschritt kam es bereits im Sommer. In einem Technikraum im Keller des durch einen Zaun gesicherten Rohbaus entfernten Unbekannte mutwillig eine Schraubverbindung zwischen der Trinkwasseranlage und dem Bauwasseranschluss. Die Folge: 300.000 Liter Wasser traten aus und überfluteten das gesamte Untergeschoss des Hauptgebäudes. Dabei wurden nicht nur der Boden und die gestrichenen Wandflächen beschädigt, sondern auch bereits vorhandene technische Einbauten sowie gelagertes Baumaterial zerstört.
Der so verursachte Schaden führte zu einer wochenlangen Verzögerung des Bauablaufs. Fachleute, die die Rohrleitungen begutachteten, kamen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Vorfall nicht um ein Versehen, sondern um Sabotage handeln muss. Der Wetteraukreis hat deshalb Strafanzeige gestellt.
„Arbeiten intensiv daran, den Verzug aufzuholen“
Ebenfalls für Verzögerung im Bauablauf sorgte die Tatsache, dass die mit den Estricharbeiten beauftragte Firma die vertraglich vereinbarten Leistungen nicht erfüllte. Der Vertrag musste gekündigt und die Bauleistung gemäß der gesetzlichen Vorgaben neu ausgeschrieben werden. „Trotz eines beschleunigten Vergabeverfahrens kostet das natürlich Zeit“, so Landrat Weckler. „Wir arbeiten intensiv daran, den entstanden Verzug weitestgehend aufzuholen. Unser Ziel bleibt es, den Schülern und Schülerinnen trotz aller Widrigkeiten rechtzeitig ein topmodernes und sicheres Schulgebäude zur Verfügung zu stellen.“
Um dennoch auf eine verspätete Fertigstellung vorbereitet zu sein, arbeitet der Wetteraukreis im Hintergrund bereits an einer räumlichen Alternative als Übergangslösung. „Steht der Neubau tatsächlich nicht zum Schuljahresbeginn zur Verfügung, können die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Quellenschule vorrübergehend im Gebäude der Regenbogenschule in Dortelweil untergebracht werden. Das wurde bereits gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und der Stadt Bad Vilbel abgestimmt. Die Einschulung der künftigen Erstklässler der Quellenschule im kommenden Sommer ist somit gesichert“, betont der Landrat.
Eltern werden rechtzeitig informiert
Der Neubau der Quellenschule sei ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Quartiers, erklärt Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki: „Trotz der unvorhersehbaren Hindernisse, die beim Bau aufgetreten sind, freue ich mich, dass der Wetteraukreis dieses große Projekt umsetzt. Entscheidend ist, dass die Erstklässlerinnen und Erstklässler in moderner und sicherer Umgebung ins Schulleben starten können, sei es übergangsweise in Räumen der Regenbogenschule oder schon bald im neuen Schulgebäude im Quellenpark.“
Beate Rebstock, Leiterin des Staatlichen Schulamtes für den Wetteraukreis und den Hochtaunuskreis, sagt: „Wir arbeiten auch bei den unvorhersehbaren Verzögerungen eng mit dem Schulträger zusammen. Mit dem modernen Neubau schafft der Wetteraukreis als Schulträger optimale Voraussetzungen für die neue Schulgemeinde. Das Staatliche Schulamt wird dafür sorgen, dass die Quellenschule von Anfang an mit engagierten Lehrkräften ausgestattet ist, die den Start der neuen Grundschule tatkräftig unterstützen.“
Sollten die Schülerinnen und Schüler tatsächlich übergangsweise auf die Regenbogenschule ausweichen müssen, wird der Wetteraukreis rechtzeitig im Frühjahr alle betroffenen Familien informieren.