Wetteraukreis erarbeitet Hitzeaktionsplan

Zwei Frauen und drei Männer stehen auf einer trockenen Wiese. Eine der beiden Frauen hält ein Papier in die Kamera. Auf diesem steht: Hitzeaktionsplan für den Wetteraukreis

Erarbeiten gemeinsam einen kreisweiten Hitzeaktionsplan (von links): Christian Sperling, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung und Umwelt, Kreisklimaschutzkoordinatorin Susanne Feiler, Landrat Jan Weckler, Hitzeschutzkoordinatorin Rebecca John und Prof. Reinhold Merbs, Fachbereichsleiter Gesundheit und Bevölkerungsschutz.

Um seine Bürgerinnen und Bürger vor den gefährlichen Folgen extremer Hitze zu schützen, erarbeitet der Wetteraukreis nun einen eigenen Hitzeaktionsplan. „Im Frühjahr hat das Land Hessen seinen Hitzeaktionsplan vorgelegt. Auf dieser Grundlage können wir nun auch auf Kreisebene aktiv werden, denn die wiederkehrenden Hitzeperioden stellen uns vor neue Herausforderungen“ teilt Landrat Jan Weckler mit.

Der Sommer ist da, die Temperaturen steigen – und mit ihnen das Risiko, unter Hitzeerschöpfung, Hitzekrämpfen, Hitzschlag oder Austrocknung zu leiden. „Nicht nur für Ältere und Pflegebedürftige, sondern auch für Kleinkinder, Obdachlose und Menschen mit chronischen Erkrankungen ist es gefährlich, wenn die Temperaturen die 30 Grad Celsius-Marke deutlich überschreiten und es auch nachts kaum noch abkühlt. Aber auch für Menschen, die täglich im Freien arbeiten, kann die Hitze schnell zu einer unerträglichen Belastung werden. Hier soll unser Hitzeaktionsplan ansetzen“, betont Landrat Weckler.

Einen ersten Punkt, den das Land Hessen empfiehlt, hat der Kreis bereits umgesetzt: Eine neue Koordinierungsstelle innerhalb der Kreisverwaltung fungiert künftig als Bindeglied zwischen Land und Kommunen. Sie ist beim Fachbereich „Gesundheit und Bevölkerungsschutz“ angedockt und unter anderem dafür zuständig, ein regionales Netzwerk aufzubauen. Darüber hinaus nutzt der Wetteraukreis schon jetzt das Hessische Hitzewarnsystem.

Negative Folgen für den Körper mindern

Fachbereichsleiter und Amtsarzt Prof. Dr. Reinhold Merbs und Hitzeschutzkoordinatorin Rebecca John erläutern: „Übergeordnetes Ziel ist es, die negativen Folgen für den menschlichen Körper durch Hitze und UV-Strahlung zu mindern, die Bürgerinnen und Bürger bei der Anpassung an die Klimaveränderungen zu unterstützen und die Einschränkungen der Lebensqualität durch Hitze möglichst gering halten.“

Auch der Fachbereich „Regionalentwicklung und Umwelt“ ist in die Erstellung des Hitzeaktionsplans eingebunden. Denn hier ist die kreisweite Klimaschutzkoordination angesiedelt, die in engem Austausch mit den Städten und Gemeinden steht – und somit eine weitere wichtige Schnittstelle bildet.

Alle relevanten Akteure an Bord holen

„In den kommenden Wochen werden zunächst alle Akteure innerhalb der Kreisverwaltung an Bord geholt, die an der Erstellung des Plans beteiligt werden sollen. Im Anschluss nimmt das Netzwerk unter Beteiligung der Kreisgremien seine Arbeit auf. Der Hitzeschutzplan des Wetteraukreises soll dann vor der Sommerperiode 2024 verabschiedet werden“, kündigt Landrat Weckler an.

Schon jetzt informiert der Wetteraukreis rund um das Thema Hitzeschutz mit nützlichen Informationen, Hitzeschutzmaßnahmen und Handlungsempfehlungen.

Hintergrund

Der Hessische Hitzeaktionsplan (HHAP) beinhaltet ein Hitzewarnsystem sowie Empfehlungen für die interdisziplinäre Kooperation von Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Krankenhäusern, Kitas und Schulen sowie Kommunen. Darüber hinaus gibt der Landesplan Empfehlungen für die kommunale Ebene und verweist auf Best-Practice-Beispiele, Fördermöglichkeiten und bestehende Strukturen. Bis 2025 sollen die Landkreise und kreisfreien Städte eigene Hitzeaktionspläne erstellen.

Veröffentlicht am: 20. Juni 2023