Jüngst fand im Plenarsaal des Kreishauses in Friedberg die Auftaktveranstaltung für die Lehrkräfte aus sieben Grundschulen in Bad Nauheim, Bad Vilbel, Büdingen, Butzbach, Friedberg und Karben statt. Der Auftakt dient in erster Linie der didaktischen Einführung in das Projekt „Klimaexperten an den Wetterauer Grundschulen“, das in diesem Schuljahr bereits zum neunten Mal in den dritten oder vierten Klassen der teilnehmenden Schulen startet.

„Die Folgen des Klimawandels sind auch im Leben unserer Kinder längst angekommen, nicht nur über Medienberichte und Bilder aus fernen Ländern, sondern oft auch schon ganz real durch eigenes Erleben. Das wirft bei den Kindern natürlich Fragen auf, wie alles zusammenhängt und was sie selbst dabei tun können, um den Klimawandel zu stoppen. Hier bietet der Wetteraukreis mit dem Projekt ‚Klimaexperten‘ seit 2015 eine wertvolle Unterstützung für die Schulen“, erklärte Umweltdezernent Matthias Walther zur Begrüßung.

Susanne Feiler, Klimaschutzbeauftragte des Wetteraukreises, koordiniert und begleitet das Projekt. Sie gab den Anwesenden für den thematischen Einstieg einen Überblick über das Aufgabenfeld im kommunalen Klimaschutz. Anschließend übernahmen die drei erfahrenen Umweltpädagoginnen Annette Jung, Julika Exner und Johanna Kiefer anhand mitgebrachter Materialien die praktische Einführung in die Unterrichtseinheiten.

Den Schülerinnen und Schülern werden in drei Unterrichtsmodulen die Grundlagen der Themenfelder Klima, Klimawandel und Energie vermittelt. Das Projekt „Klimaexperten“ setzt dabei auf eine altersgerechte Mischung an Theorie und praktischen Experimenten, um die Kinder auf möglichst lebendige Weise an das Thema heranzuführen. Ein besonderer Reiz ergibt sich dabei aus dem Umstand, dass beim ersten Durchlauf externe Personen – jeweils eine der drei Umweltpädagoginnen – in die Klassen kommen und so der klassische Rahmen des Schulunterrichts verlassen wird. Dabei profitieren Schülerinnen und Schüler nicht nur von den Inhalten an sich, sondern auch davon, dass mal „jemand anderes“ in die Schule kommt und eine besondere Form des Unterrichts mit vielen Möglichkeiten zum selbst Ausprobieren anbietet.

Beim anschließenden „Energiesparcheck“ – gemeinsam mit den Umweltpädagoginnen oder alternativ mit engagierten Berufsschülerinnen und -schülern – wird an mehreren Stationen gemessen, verglichen, erforscht und diskutiert. Auch gehen die Schülerinnen und Schüler gezielt auf „Energiefresser-Suche“ und prüfen die örtlichen Gegebenheiten auf Einsparpotenziale.

Rika Pauli von der Johann-Philipp-Reis-Berufsschule in Friedberg lud die Grundschulen persönlich ein, den Energiesparcheck als Projekttag an der Berufsschule durchzuführen. Sie weiß, dass das Erleben und Erlernen für beide Seiten, die „kleinen“ und die „großen“ Schülerinnen und Schüler, besonders einprägsam ist, wenn die „Großen“ von der Berufsschule den Energiesparcheck leiten, um zusammen mit den „Kleinen“ tolle Experimente rund um das Thema Energie durchzuführen.

Bewerbung als Fairtrade-Landkreis

Fairtrade spielte an diesem Nachmittag ebenfalls eine Rolle. Es wurde fair gehandelter Kaffee des ansässigen Kantinenbetreibers ausgeschenkt. Der Wetteraukreis hat sich 2019 mit einem Beschluss des Kreistags auf den Weg gemacht hat, zertifizierter Fairtrade-Landkreis zu werden. Jüngst konnten alle fünf Kriterien dafür erfüllt und die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden. Das Team der Klimaschutzkoordination wirbt weiterhin um Unterstützung, um das Thema Fairtrade im gesamten Kreisgebiet bekannter zu machen und mit Leben zu füllen.

Auch die Schulen im Wetteraukreis können den fairen Handel unterstützen, indem sie sich bewusst für Fairtrade-Produkte bei Besprechungen und Veranstal­tungen entscheiden und das Thema an die Schülerinnen und Schüler herantragen. Informationen dazu finden unter Fairtrade im Wetteraukreis.