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Weiterer Ausbau des Angebots an ganztägig arbeitenden Schulen

Das Angebot ganztägig arbeitender Schulen im Wetteraukreis wächst auch im kommenden Schuljahr. Foto: Thomas G. auf Pixabay

Im Wetteraukreis wird das Ganztagsangebot an Schulen weiter ausgebaut: Insgesamt 16 Schulen im Kreis haben die Neuaufnahme oder den Ausbau bereits bestehender Ganztagsangebote für das kommende Schuljahr 2025/2026 beantragt.

Das Angebot ganztägig arbeitender Schulen im Wetteraukreis wächst auch im kommenden Schuljahr: „Viele Schulen haben erneut einen erhöhten Bedarf an Ganztagsangeboten gemeldet, was zum einen auf eine gestiegene Anzahl an Schülerinnen und Schülern im Kreis zurückzuführen ist, zum anderen auf eine unverändert hohe Nachfrage von Ganztagsangeboten an Wetterauer Schulen“, berichtet Landrat Jan Weckler.

Der Wetteraukreis ist bei der Entwicklung der Schulen im Ganztagsprogramm stets beratend tätig und unterstützt die Schulen finanziell bei der Umsetzung. Die Entscheidung darüber, ein Angebot im Rahmen der Ganztagsprogramme des Landes anzubieten, treffen die Schulen dabei jedoch mit Blick auf die Nachfrage in der Schulgemeinde immer selbst.

Verschiedene Profile im Ganztagsprogramm des Landes

So können die Angebote ganztägig arbeitender Schulen unterschiedlich ausfallen. Schulen mit den Ganztagsangeboten des Profils 1 bieten an mindestens drei Wochentagen bis 14.30 Uhr eine freiwillige Hausaufgabenunterstützung, Fördermaßnahmen und erweiterte Angebote im Freizeit- und Wahlbereich an. Im Profil 2 bieten die Schulen an fünf Nachmittagen der Woche bis 16 oder 17 Uhr diverse Angebote wie Hausaufgabenunterstützung, Sport- und Spielgruppen, Förderkursen oder Arbeitsgemeinschaften an. Schulen des Profils 3 bieten nachmittags einen Pflichtunterricht und verschiedene Wahlmöglichkeiten an fünf Nachmittagen pro Woche bis 16 oder 17 Uhr an.

Das Angebot für ganztägig arbeitende Grundschulen wird durch den „Pakt für den Ganztag“ komplettiert: An fünf Tagen von 7.30 bis 17 Uhr werden hier Förder- und Hausaufgabenkurse, Arbeitsgemeinschaften für die Teilnehmenden sowie eine Ferienbetreuung angeboten. Im Rahmen aller Profile erhalten die Schülerinnen und Schüler das Angebot eines warmen Mittagessens und altersgerechte Arbeits- und Aufenthaltsräume.

Waren es im Schuljahr 2024/2025 noch 73 von den insgesamt 80 für ein Ganztagsangebot infrage kommenden  Schulen im Wetteraukreis (ausgenommen der beruflichen Schulen sowie einer gymnasialen Oberstufenschule), so werden es im kommenden Schuljahr nun 76: Die Schule am Niedertor in Gedern und die Brüder-Grimm-Schule in Friedberg haben die Neuaufnahme in das Ganztagsprogramm des Landes beantragt. Auch die neue Quellenschule in Bad Vilbel, die den Betrieb voraussichtlich zum Schuljahr 2025/2026 aufnehmen wird, soll dann direkt in den „Pakt für den Ganztag“ einsteigen.

Verzahnung von Vormittag und Nachmittag

Fünf weitere Grundschulen beantragten die Aufnahme in den „Pakt für den Ganztag“. Ab dem kommenden Schuljahr werden die Gemeinsame Musterschule Friedberg, die Ernst-Reuter-Schule, die Saalburgschule und die Stadtschule Bad Vilbel sowie die Geschwister-Scholl-Schule in Niddatal ein ausgebautes Ganztagsangebot für ihre Schülerinnen und Schüler anbieten.

An acht Schulen soll das bestehende Ganztagsprogramm weiter ausgebaut werden. So beantragten die Hugo-Buderus-Schule in Hirzenhain, die Kapersburgschule in Rosbach, die Eichbaumschule Büdingen, die Johanniterschule Münzenberg, die Otto-Dönges-Schule in Nidda, die Laisbachschule in Ranstadt, die Stadtschule Butzbach und die Kurt-Schumacher-Schule in Karben Erweiterungen innerhalb der jeweiligen Ganztagsprofilen ihrer Schulen.

„Der gesellschaftliche Wandel bewirkt, dass sich auch Schulen mit- und weiterentwickeln. Immer mehr Wetterauer Schulen entscheiden sich daher für einen Ausbau ihrer Ganztagsangebote, um ganztägig hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote zu realisieren und so eine Verzahnung von Vormittag und Nachmittag zu erzielen“, erläutert Landrat Jan Weckler. Gerade durch die Neuaufnahme von Schulen in das Ganztagsprogramm des Landes wird die Umsetzung des neuen Ganztagsförderungsgesetzes weiter vorangetrieben. Mit dem Gesetz wird der Anspruch auf ganztägige Förderung für alle Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/2027 stufenweise eingeführt. 

Die Mitteilung des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) über die Stellenzuweisung für ganztägig arbeitende Schulen im Schuljahr 2025/2026 steht zwar noch aus, dennoch geht der Wetteraukreis davon aus, dass das HMKB wie auch in den vergangenen Jahren erneut die beantragten neun Stellen für den Ganztagsbereich zuweisen wird. Diese Stellenanteile sind für den zusätzlichen Einsatz von Lehrkräften vorgesehen, betreffende Schulen können jedoch selbst wählen, ob sie diese Zuweisung in Form von personellen oder finanziellen Ressourcen in Anspruch nehmen möchten.

In Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt hat der Wetteraukreis daher bereits eine Prioritätenliste ausgearbeitet, die aufzeigt, welche Schulen bei der Stellenzuweisung zuvorderst berücksichtigt werden sollen. Der Kreistag muss darüber noch in seiner letzten Sitzung vor Jahresende am 18. Dezember befinden.

Veröffentlicht am: 10. Dezember 2024