Wetterauer Schulpreis 2022 geht an die Frauenwaldschule Nieder-Mörlen
Auch in diesem Jahr ehrt der Wetteraukreis wieder eine Schule, die sich durch besonders herausragende Leistungen und Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales Kultur und Sport eingesetzt hat. Überzeugt hat die Jury ein besonders ökologisch wertvolles und nachhaltiges Projekt der Frauenwaldschule Nieder-Mörlen.
Mit einem 12 mal 8 Meter großen Schulteich begann 1985 die Verwandlung einer 10.000 Quadratmeter großen artenarmen Wiesenfläche in die heutige artenreiche Biotopfläche. Zwei Jahre nahm der Bau des Teichs in Anspruch. Mit zwölf Hochstamm-Obstbäumen wurde wenige Jahre später im Jahr 1990 die heutige Streuobstwiese auf dem Schulgelände begründet. Inzwischen wachsen an nunmehr 29 Bäumen Äpfel, Süßkirschen, Zwetschgen, Mirabellen, Pflaumen und Quitten und Birnen. Die Früchte sind eine wichtige Grundlage für die Produkte, die die Schule bei ihrem jährlichen Herbstmarkt verkauft.
„So ist in den vergangenen 37 Jahren Schritt für Schritt ein einzigartiges Mosaik aus Groß- und Kleinbiotopen entstanden, das von den Schülerinnen und Schülern und dem Kollegium der Frauenwaldschule über verschiedene Generationen innerhalb der Schulgemeinde gepflegt wird. Nicht allein die ökologischen Aspekte, sondern auch die Dauerhaftigkeit, mit der die Schule das Projekt vorantreibt, hat die Jury überzeugt“, fasst Landrat Jan Weckler zusammen.
Molchtümpel, Vogelschutzhecke und Trockenmauer
Doch der Schulgarten besteht noch aus vielen weiteren Bausteinen, die auch Eingang in den Unterricht finden und Teil des pädagogischen Konzeptes der Schule sind. Hinzu kommen eine Wildblumenwiese, eine Trockenmauer, die Unterschlupf für Kröten, Spitzmäuse, Molche, Eidechsen und viele Insekten bietet, eine Vogelschutzhecke, eine „Naschhecke“ aus Wildobststräuchern, eine „Kräuterschnecke“, ein Molchtümpel und zwei kleine Wäldchen. Zusätzlich wurden mehrere Kleinbiotope wie Holzstapel und Asthaufen, Steinhaufen und Laubhaufen geschaffen. Neben etwa 60 Vogelnistkästen gibt es auch 26 Fledermauskästen, ein riesiges Insektenhotel sowie eine seit 25 Jahren existierende Imkerei mit etwa 15 Bienenvölkern.
Projekt hat Modellcharakter
„Die Schulgemeinde hat sich so über Jahrzehnte hinweg mit außerordentlichem Engagement einen ,Klassenraum im Freien‘ erschaffen, der im Umkreis seinesgleichen sucht und echten Modellcharakter hat“, lobt Landrat Weckler.
Eine Jury hatte das Projekt der Frauenwaldschule dem Kreisausschuss vorgeschlagen. Dieser schloss sich dem Votum an. Die Verleihung des Wetterauer Schulpreises soll im Dezember im Rahmen einer feierlichen Schulveranstaltung stattfinden.
Der Wetterauer Schulpreis
Vorschläge für den mit 2.500 Euro dotierten Wetterauer Schulpreis können von Städten und Gemeinden, von den Schulen selbst, aber auch von Personen, Organisationen und Verbänden, die im Wetteraukreis ansässig sind, eingereicht werden. Der Preis wird in diesem Jahr zum achten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger:
- 2015: Singbergschule Wölfersheim (soziales Engagement)
- 2016: Wolfgang-Ernst-Gymnasium Büdingen (Schule gegen Rassismus)
- 2017: Gesamtschule Gedern (Sportprogramm)
- 2018: Georg-Büchner-Gymnasium Bad Vilbel (soziale Verantwortung)
- 2019: Kurt Schumacher-Schule Karben (Musikerziehung)
- 2020: John-F.-Kennedy-Schule Bad Vilbel (Projekt Bewegung und Ernährung)
- 2021: Grundschule Ulfa (Mundartpflege und Erhalt des Ilfer Platt)