Wetteraukreis feiert Geburtstag auf dem Glauberg

Freuen sich gemeinsam über 50 Jahre Wetteraukreis (von links): Kreistagsvorsitzender Armin Häuser, Ministerpräsident Boris Rhein und Landrat Jan Weckler.

Freuen sich gemeinsam über 50 Jahre Wetteraukreis (von links): Kreistagsvorsitzender Armin Häuser, Ministerpräsident Boris Rhein und Landrat Jan Weckler.

Vor der traumhaften Kulisse der Keltenwelt am Glauberg mit dem Blick ins Büdinger Land feierte der Wetteraukreis seinen 50. Geburtstag. Rund 180 Gäste folgten der Einladung von Landrat Jan Weckler und Kreistagsvorsitzendem Armin Häuser zur Geburtstagsfeier an dem futuristischen Museumsbau.

Am 1. August 1972 wurde der Wetteraukreis aus den bislang selbstständigen Landkreisen Friedberg und Büdingen gebildet. „Es war keine Liebesheirat“, betonte Landrat Jan Weckler in seiner Ansprache, „sondern eine vom Land verordnete Zweckehe mit dem Wissen, dass die Verwaltungskraft der Gemeinden und Kreise nicht ausreichend war, um die Aufgaben der Zukunft zu meistern.“

Die Komplexität der Aufgaben und immer wieder neue Aufgaben fordern die Verwaltung, gerade kleine Verwaltungseinheiten können alleine immer weniger bestehen. Die Interkommunale Zusammenarbeit sei deshalb das Gebot der Stunde. „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft meistern“, so Weckler.

50 Jahre nach der Gebietsreform ist klar, das war ein richtiger, ein sinnvoller und notwendiger Schritt, „auch wenn man über die eine oder andere Zuordnung diskutieren mag“, so Weckler.

Durch Corona seien die Landkreise wie noch nie in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Dies zeige beispielhaft, dass gerade globale Krisen in der heutigen Zeit konkrete lokale Folgen hätten und auch vor Ort gelöst werden müssten.

Landrat Weckler betonte zudem: „Es gilt, die Gegebenheiten der Gegenwart anzunehmen und trotzdem mit Optimismus in die Zukunft zu schauen, egal, welche Herausforderung uns auf dem Weg begleiten möge. Der Wetteraukreis hat sich in den vergangenen 50 Jahren sehr gut entwickelt, bei unterschiedlichen strukturellen Bedingungen und bei Erhalt eigener Identitäten.“

„Ministerpräsident Boris Rhein ist ein Wetterauer!“

Ehrengast der Veranstaltung und Festredner war Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, den Landrat Jan Weckler großzügig zum Wetterauer gemacht hat. „Als Nieder-Eschbacher, das einst zum Landkreis Friedberg gehörte und erst im Rahmen der Gebietsreform der Stadt Frankfurt zugeordnet wurde, sind Sie eigentlich ein Wetterauer!“, so Landrat Weckler.

Der Ministerpräsident stellte seinen Redebeitrag unter das Motto „Hessen und der Wetteraukreis - seit 50 Jahren gemeinsam stark!“. Rhein sprach in seiner Rede von der Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns, gerade in schwierigen Zeiten: „Für mindestens jede zweite Person in Hessen sind die ländlichen Räume Identität, Heimat, Wohnort, Arbeitsplatz und Erholungsgebiet. Deshalb ist es als Landesregierung unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen mit ihren Familien dort leben können, wo sie sich zu Hause fühlen und wo es auch langfristig eine Perspektive für sie gibt.“ Ohne die Hilfe der Kreise seien viele wichtige politische Ziele des Landes jedoch nicht zu erreichen.

„Die Landkreise sind maßgeblich daran beteiligt, die wirtschaftliche, kulturelle und technische Infrastruktur unseres Landes zu errichten und zu unterhalten“, hob der Ministerpräsident hervor. Als Beispiele für gemeinsame Aufgaben nannte der Ministerpräsident die Digitalisierung mit Unterstützungsprogrammen der Landesregierung wie die „Digitale Dorflinde“ zur Förderung von WLAN-Hotspots auf dem Land, Projekte der Nahmobilität, den Ausbau des Bahnverkehrs und die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken, etwa die Wiederinbetriebnahme der Horlofftalbahn in der Wetterau.
Abschließend betonte Kreistagsvorsitzender Armin Häuser, die Gebietsreform sei eine notwendige und mutige, aber nicht unbedingt eine populäre Entscheidung gewesen.

„Der Wetteraukreis ist von seiner Struktur her heterogen, aber heute dennoch ein fester Verbund und damit gut für zukünftige Herausforderungen aufgestellt. Er ist zugleich traditionsbewusst als auch modern. Ich wünsche mir, dass es auch weiterhin immer wieder Menschen geben wird, die sich der Verantwortung für unser Gemeinwesen stellen und die Schönheit und Vielfalt unseres Wetteraukreises schätzen und bewahren werden“, so Häuser bevor er das Buffet mit dem Titel „Wetterauer Gaumenfreuden“ eröffnete und zu Gespräch und Austausch einlud.

Vorgestellt wurde auch das Festbuch ‚50 Jahre Wetteraukreis - zwei Kreise wachsen zu einer Region‘, das im Buchhandel, in der Kreisverwaltung am Friedberger Europaplatz sowie im Landratsamt in Büdingen zum Preis von 20 Euro erhältlich ist. Präsentiert wurden zudem die drei Gewinnerbilder des Fotowettbewerbes. Eine Ausstellung mit den besten 33 Bildern wird ab dem 22. August im Friedberger Kreishaus zu sehen sein.

Die Geburtstagsfeier zum 50. Jahrestag der Gründung des Wetteraukreises mit dem Zusammenschluss der beiden Kreise Friedberg und Büdingen wurde bei traumhaftem Wetter musikalisch passend schwungvoll umrahmt von der Marvin Dorfler Big Band.

Veröffentlicht am: 23. Juli 2022