Earth Night: Licht aus für eine natürliche Nacht
Am Freitag, den 23. September 2022 ist es wieder soweit: Um 22 Uhr Ortszeit beginnt die Earth Night, die seit 2020 jährlich im September stattfindet. In dieser Nacht schalten zahlreiche Privatpersonen, Verbände, Unternehmen und Gemeinden ihre Außenbeleuchtung ab, um auf die Bedeutung der natürlichen Dunkelheit aufmerksam zu machen.
„Weltweit nimmt die Lichtverschmutzung rasant zu“, so die Untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde kürzlich das Bundesnaturschutzgesetz überarbeitet. Mit dieser Änderung wird der Schutz der Nacht sogar ganz klar als Pflichtaufgabe definiert. Dass die künstliche Beleuchtung der Nacht gravierende Auswirkungen auf die Natur hat, steht längst außer Frage. So werden beispielsweise die Tages- und Jahresrhythmen verschiedener Pflanzen- und Tierarten gestört. Insekten verlieren häufig die Orientierung, verbrennen an Lampen oder sterben aus Erschöpfung. Auch zahlreiche Zugvögel kommen an hohen, beleuchteten Bauwerken zu Tode. Da verschiedene Fledermäuse und wandernde Fische beleuchtete Bereiche meiden, kann eine unbedachte Beleuchtung sogar als regelrechte Barriere wirken.
„Diese negativen Effekte lassen sich jedoch häufig durch einfache Maßnahmen minimieren“, sagt Kreisbeigeordneter und Umweltschutzdezernent Matthias Walther. Dazu gehören unter anderem die effektive Abschirmung von Lampen sowie der Einsatz von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern, um die Beleuchtung auf den notwendigen räumlichen und zeitlichen Rahmen zu beschränken. Die Wahl eines bernsteinfarbenen oder warmweißen Lichts, der Einsatz staubdichter Gehäuse und die Nutzung von LEDs tragen ebenfalls zu einer umweltfreundlicheren Beleuchtung bei. Am effektivsten ist jedoch die Maßnahme, die im Zuge der Earth Night umgesetzt wird: das Abschalten überflüssiger Lichtquellen an Gebäuden, in Gärten, auf Betriebsgeländen oder an Straßen. „Die Earth Night ist ein guter Anlass, unser eigenes Beleuchtungsverhalten zu reflektieren. Wir tragen zum Erhalt des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus bei und unterstützen eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten“, ist Matthias Walther überzeugt.