Wetteraukreis plant integriertes Klimaschutzkonzept
Langfristige Strategien für mehr Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung – Kreisausschuss beschließt die Beantragung von Fördermitteln
Der Wetteraukreis plant, Fördermittel aus der "Kommunalrichtlinie" der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes zu beantragen und in der Folge ein integriertes Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Das Konzept soll eine umfassende und strategische Planung für den Klimaschutz im gesamten Kreisgebiet ermöglichen. Der Kreisausschuss hat eine entsprechende Verwaltungsvorlage nun in seiner letzten Sitzung auf den Weg gebracht und verabschiedet.
„Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept unternehmen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Wetteraukreis. Das Konzept ist Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie und wird konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen beinhalten“, erklären Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler.
Bereits jetzt setzt der Kreis ein „Klimaschutzteilkonzept für die kreiseigenen Liegenschaften“ um, das vor allem auf die Reduzierung von Emissionen in öffentlichen Gebäuden abzielt, beispielsweise durch Verbesserungen bei Heiztechnik oder Beleuchtung. „Das neue integrierte Klimaschutzkonzept wird diesen Ansatz erweitern: Es soll aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasemissionen vor Ort bestehen und es sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um diese Potenziale zu heben“, so Landrat Weckler. Dabei sollen kurz-, mittel- und langfristige Ziele festgelegt werden, die alle klimarelevanten Bereiche des Kreises umfassen.
„Klimaschutz bedeutet, langfristig zu denken“
Besonderes Augenmerk liegt auf der Optimierung von Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien in den eigenen Liegenschaften, Infrastrukturen und Anlagen des Kreises. Auch der eigene Fuhrpark sowie Beschaffungsprozesse sollen nachhaltiger gestaltet werden, etwa durch den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau und der Förderung erneuerbarer Energieanlagen wie Solar- und Windkraft. Zudem wird das Konzept die Potenziale zur Emissionsreduktion in der Abfall- und Abwasserentsorgung prüfen. In der Regional-, Flächennutzungs- und Bauleitplanung soll der Klimaschutz ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Der Kreis plant außerdem, die kreisangehörigen Städte und Gemeinden durch Beratung und Klimaschutzdienstleistungen bei der Umsetzung ihrer eigenen Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen.
Durch die strukturierte Vorgehensweise und die Beteiligung wichtiger Akteurinnen und Akteure soll gewährleistet werden, dass das Konzept dem Wetteraukreis als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten dienen kann. „Klimaschutz bedeutet, langfristig zu denken und dabei alle Bereiche einzubinden – von unseren eigenen Liegenschaften bis hin zur Unterstützung der kreisangehörigen Kommunen bei der Planung nachhaltiger Projekte. Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept werden wir genau das tun“, fasst Erste Kreisbeigeordnete und Klimaschutzdezernentin Birgit Weckler zusammen.
Mit der Entscheidung über den Förderantrag durch die Projektträgerin „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH“ ist nach etwa zwölf Monaten zu rechnen. Die Umsetzung des Konzepts soll dann innerhalb von 24 Monaten erfolgen. Nach dem Beschluss durch den Kreisausschuss muss nun noch der Kreistag zustimmen.