Multiresistente Keime

MRE Netz Rhein-Main
Multiresistente Keime, gegen die fast keine Antibiotika mehr wirken, nehmen zu, darunter auch MRSA, VRE, ESBL etc. Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC stuft die Zunahme der Krankenhausinfektionen und der multiresistenten Erreger als ernste Bedrohung für das Gesundheitswesen in Europa ein. Die ECDC schätzt, dass in Europa jährlich ca. drei Millionen Menschen eine Krankenhausinfektion erleiden und 50.000 Patienten daran sterben. Und: die Keime machen an den Krankenhauspforten nicht halt, auch im ambulanten Bereich nehmen diese Keime zu. Vor diesem Hintergrund hat die Gesundheitsministerkonferenz in Deutschland im Jahre 2006 die Bildung regionaler Netzwerke gefordert, koordiniert durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst.


Im Rhein-Main Gebiet hat sich nun das MRE-Netz Rhein-Main gegründet.
Wer sind wir? Wir sind ein Zusammenschluß von sieben Gesundheitsämtern in der Region (Städte Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden; Kreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis, Landkreis Offenbach, Wetteraukreis) unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit. Weitere Mitglieder oder Partner sind Krankenhäuser, Altenpflegeheime, ambulante Pflegedienste, Arztpraxen, Krankentransporte und Rettungsdienste der der Netzwerk-Region, sowie die Landesärztekammer Hessen, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen sowie Krankenkassen.

Was wollen wir?
Unsere gemeinsamen Ziele sind,

  • die Rate der MRE-Entstehung und deren Verbreitung in der Region zu
    vermindern
  • die Behandlung und die Rehabilitation der MRE- Patienten zu verbessern
  • einer Stigmatisierung von Menschen mit MRE entgegen zu wirken.


Wie wollen wir das erreichen?
In unserem Experten-Netzwerk bündeln wir die Kompetenzen und stellen den medizinischen Einrichtungen, aber auch den Menschen in der Region unser Wissen zur Verfügung - mit dem Ziel eine standardisiert gute Hygiene und Infektionsprävention in den Einrich-tungen der Region zu erreichen, insbesondere auch im Hinblick auf MRE. Wir laden die medizinischen Einrichtungen der Region ein, dem Netzwerk beizutreten, sich zur Einhaltung dieser Standards zu verpflichten und ihre Erfahrungen dann aktiv an andere weiter zu geben.

Standardsetzung:
Wir haben bereits Empfehlungen für die Vorbeugung und den Umgang mit MRE in der Region im Sinne von Standards erarbeitet. Derzeit sind wir dabei eine - bislang auf Bundesebene noch fehlende - Empfehlung zum Umgang mit diesen Keimen in der Rehabilitation zu erarbeiten.

Wissenstransfer:
Wir bieten Fortbildungen für medizinische Einrichtungen und Informationen für die Öffentlichkeit an.
Wir haben einen umfangreichen Internetauftritt gestaltet.

Darüber hinaus haben wir Informationsflyer für Patienten und Angehörige zu den häufigsten Keimen mit Multiresistenzen erarbeitet, in möglichst einfacher Sprache (wir bereiten im Augenblick die Übersetzungen vor: englisch, türkisch, russisch).

Dank der finanziellen Förderung durch die Pitzerstiftung und durch das Bundesministerium für Ge-sundheit konnten wir Frau Mischler, eine Pflegewissenschaftlerin einstellen und einen sog. Helpdesk, telefonische Beratung von Einrichtungen, Betroffenen, Patienten und Angehörigen einrichten.

Rechtliche Grundlagen

Pflegewissenschaftlerin, MRE Netz Rhein-Main, 60313 Frankfurt, Breite Gasse 28

Ansprechpartner/innen

Name Telefon Fax Raum E-Mail
Prof. Dr. Reinhold Merbs 06031 83-2000 06031 83-912000 139 E-Mail
Markus Goltz 06031 83-2320 06031 83-912320 175 E-Mail

Zuständig

Infektionsschutz und pandemisches Krisenmanagement