4.000 Euro für Instandsetzung nach Denkmalschutzkriterien
Erste Kreisbeigeordnete übergibt Zuschussbescheid für Sanierungsmaßnahme an Bad Nauheimer Architekten-Villa

Unterstützung für die aufwändige, denkmalschutzgerechte Gebäudesanierung hat Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler (Mitte) in Form eines Zuschussbescheids im Gepäck. Diesen übergibt sie im Beisein von Bad Nau-heims Bürgermeister Klaus Kreß (2. von rechts), Stadt-verordnetem Steffen Hensel (3. von links) an Leopold (3. von rechts) und Erika Kozlir (links). Ebenfalls anwesend Steinmetzmeister Andreas Praetorius, Isabelle Schütt-pelz (4. von rechts) und Gizem Tasdemir.
Die Bad Nauheimer Villa des Architekten Georg Meckel aus der Jugendstil-Zeit soll wieder in seiner alten Pracht erstrahlen. Die dafür anstehende aufwändige Sanierung des Kulturdenkmals unterstützt der Wetteraukreis nun mit einem Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro. Eine entsprechende Zusage übergab Erste Kreisbeigeordnete und Baudezernentin Birgit Weckler nun an die Hausverwaltung Leopold Kozlir.
„Gebäude und die unterschiedlichen Stile, in denen sie erbaut sind, geben immer auch Einblick in das jeweilige gesellschaftliche Selbstverständnis, wie auch das ihrer Erbauer. Sie sind damit neben dem künstlerischen Wert auch ein Fenster in unsere Vergangenheit, das es zu erhalten gilt. Umso mehr freue ich mich, dass die Hausverwaltung Leopold Kozlir diese Herausforderung nun angenommen hat und der Villa Georg Meckels in der Bad Nauheimer Luisenstraße wieder zu altem Glanz verhelfen möchte. Dieses Engagement unterstützt der Wetteraukreis gerne mit einem Zuschuss von 4.000 Euro“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler bei der Übergabe des entsprechenden Bescheids.
Die dreigeschossige Villa, die der Architekt Georg Meckel aus Bad Nauheim nach eigenen Entwürfen in den Jahren 1900 bis 1901 erbauen ließ, ist daher aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen als Kulturdenkmal eingestuft. Beachtenswert sind besonders die Architektur- und Schmuckelemente, die sich schwerpunktmäßig im Bereich der Balkone und des eindrucksvollen Mittelrisalits, eines aus der Hausfassade herausragenden Gebäudeteils, finden lassen. Der Mittelrisalit wird schließlich von einem geschweiften Treppengiebel mit Dekorformen der Renaissance abgeschlossen. Das Baujahr 1900/1901 zeigt sich zudem in Zierelementen der Fassade im zweiten Obergeschoss.
Das Gebäude ist mit zahlreichen Natursteinelementen versehen, an denen allerdings massive Schäden festzustellen sind. Einer der Gründe für diese Schädigungen sind unter anderem unsachgemäße Instandsetzungsmaßnahmen in der Vergangenheit. Gerade bei der Sanierung von Natursteinen an historischen Fassaden sind eine fachgerechte Ausführung und der Einsatz von Materialien ausschlaggebend, die auf die jeweils vorgefundenen Gegebenheiten abgestimmt sind. Daher ist es auch notwendig, Handwerksbetriebe mit den entsprechenden Arbeiten zu beauftragen, die Erfahrung mit der Sanierung von Kulturdenkmälern haben. Auch im Fall der Bad Nauheimer Villa mit seiner Fülle an Natursteinelementen ist eine aufwändige Sanierung erforderlich.
Für Bad Nauheims Bürgermeister Klaus Kreß ist das Engagement der Hausverwaltung Leopold Kozlir ein Grund zur Freude. „Die Epoche des Jugendstils hat unsere Stadt und ihren Aufschwung als eines der damals führenden Bäder Deutschlands stark geprägt. Ich freue mich also sehr, wenn mit dieser Sanierungsmaßnahme nicht nur der malerische Gesamteindruck des Gebäudes wieder hergestellt wird, sondern damit auch ein weiterer Mosaikstein im Gesamtbild Bad Nauheims aus dieser Zeit neu gesetzt wird“, sagt der Rathauschef.