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Machbarkeitsuntersuchung: Chancen für Regionaltangente Ost stehen gut

Positive Nutzen-Kostenschätzung für neue Schienenstrecke zwischen Frankfurt und Niddertal / Regionaltangente Ost Teil eines Schienenrings um Frankfurt für mehr und schnellere Verbindungen

Ring frei für die Regionaltangente Ost (von links): Prof. Knut Ringat, Jan Weckler, Wolfgang Siefert und Rüdiger Krenkel. Foto: RMV/Arne Landwehr

Mit dem positiven Zwischenergebnis bei der Machbarkeitsuntersuchung für die Regionaltangente Ost (RTO) sind die Weichen gestellt für den Planungsstart einer neuen Schienenstrecke zwischen Frankfurt und dem Niddertal. Die Machbarkeitsstudie haben der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zusammen mit der Stadt Frankfurt, dem Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) Wetteraukreis und der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Main-Kinzig in Auftrag gegeben. Ziel ist die Fortsetzung des mit der Regionaltangente West begonnenen Schienenrings um Frankfurt herum. Mit der neuen Schienenstrecke sind aus beiden Richtungen der Niddertalbahn, also von Bad Vilbel sowie über Glauburg-Stockheim, Fahrten nach Frankfurt möglich.

Der angedachte Streckenverlauf der Neubaustrecke beginnt mit einer Ausfädelung aus der bald in Bau befindlichen nordmainischen S-Bahn, verläuft bei Bergen-Enkheim nach Norden und fädelt sich nach einer Gabelung des Streckenverlaufs in die Niddertalbahn ein. Die Niddertalbahn würde so auch zur S-Bahn-Strecke, die in die Frankfurter Innenstadt führt, während die Regionaltangente von Bad Vilbel über Bergen-Enkheim und Frankfurt Süd in Richtung Flughafen verlaufen soll. Der genaue Streckenverlauf klärt sich mit dem weiteren Planungsverlauf. Eine Inbetriebnahme wäre Stand heutiger Schätzungen in den 2030er Jahren realisierbar und eine erste grobe Kostenschätzung von 2016 auf Basis des damaligen Preisniveaus liegt bei 532 Mio. Euro. Aufgrund stark gestiegener Baukosten ist von einer entsprechenden höheren Summe auszugehen.

Schienentangenten sind zentrale Bausteine des Netzausbaus

„Was uns bislang in Frankfurt RheinMain fehlt, ist ein Schienenring. Mit Tangentialverbindungen schaffen wir neue schnelle Direktverbindungen und machen den ÖPNV attraktiver und leistungsfähiger“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Mit 1,6 liegt das ermittelte Nutzen-Kosten-Verhältnis bei der Regionaltangente Ost auf einem für eine komplette Neubaustrecke hervorragenden Niveau. Mit der Regionaltangente Ost schließen wir nicht nur zwischen dem Niddertal und Frankfurt Ost eine Schienenlücke, sondern können das S‑Bahnnetz in den Nordosten verlängern. Mit diesen und den bereits in Bau befindlichen und geplanten weiteren Schienenausbauprojekten schaffen wir die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für ein zukunftsfähiges Schienennetz in Frankfurt RheinMain.“

„Für die Stadt Frankfurt birgt die Regionaltangente Ost große Chancen. Als wachsende Stadt und Pendlerhauptstadt braucht Frankfurt einen leistungsstarken ÖPNV, um den Mobilitätsbedürfnissen unserer Einwohnerinnen und Einwohner sowie der täglich ein- und auspendelnden Menschen gerecht zu werden. Für zahlreiche Menschen aus den östlichen Stadtteilen Frankfurts und dem angrenzenden Umland, die bisher mit dem Auto in die Innenstadt fahren, bietet die RTO gemeinsam mit der Nordmainischen S-Bahn eine hochattraktive Alternative. Die RTO ist damit ein konkreter Beitrag für eine lebenswerte Stadt Frankfurt“, so Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass mit einer Neubaustrecke östlich von Frankfurt zwischen nordmainischer S-Bahn und Niddertalbahn eine neue S-Bahn-Linie nach Nidderau und Glauburg-Stockheim entstehen kann, die in das S-Bahn-Netz durch das Frankfurter Zentrum integriert würde.

Die Region profitiert

„Mit den eigenen Gleisen für die S6 haben wir im Februar den wohl größten Ausbau der Schieneninfrastruktur seit einer Generation in Betrieb genommen“, so Jan Weckler, RMV-Aufsichtsratsmitglied und Landrat des Wetteraukreises. „Da solche Projekte viele Jahre bis zur Realisierung bedürfen, gilt es jetzt, dranzubleiben. Die Regionaltangente Ost bedeutet zusammen mit dem geplanten Ausbau der Niddertalbahn eine völlig neue ÖPNV-Attraktivität zwischen südlicher Wetterau und Frankfurt Osten.“

„Ende der 1990er Jahren haben wir die Niddertalbahn wachgeküsst. Jetzt können wir kaum erwarten, dass mit der Elektrifizierung der nächste Ausbauschritt erfolgt. Wer allerdings aus dem Niddertal in die Frankfurter Innenstadt möchte, fährt über Bad Vilbel und dem Frankfurter Hauptbahnhof einen Umweg. Mit der Regionaltangente Ost wird diese Lücke geschlossen. Ganz gleich, wie genau der Streckenverlauf schlussendlich aussehen wird, verkürzen sich damit die Fahrzeiten für Reisende erheblich, die bisher aus dem östlichen Umland über Bad Vilbel und Frankfurt West fahren, um in die Frankfurter Innenstadt zu gelangen“, so Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig.

In den nächsten Schritten wird geprüft, wie sich die Idee der neuen Schienenstrecke in einem konkreten Projektkonzept von welchem Vorhabenträger umsetzen lässt, wo genau die Strecke verlaufen könnte, und wie sie finanziert werden kann.

Pressemitteilung: RMV

Veröffentlicht am: 18. März 2024