Flüchtlingsunterbringung: „Hinter uns liegt ein herausforderndes Jahr“
Kaum ein Thema hat die Kreisverwaltung des Wetteraukreises in den vergangenen Monaten so sehr beschäftigt wie die Flüchtlingsunterbringung. Grund sind die nach wie vor sehr hohen Zuweisungszahlen von Land und Bund. Wie sich die Zahlen im kommenden Jahr entwickeln, bleibt offen. Der Dank der Kreisspitze gilt indes der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe und den Wetterauer Städten und Gemeinden.
„Hinter uns liegt ein herausforderndes Jahr. In den vergangenen Monaten haben wir in einem gemeinsamen Kraftakt mit den Wetterauer Kommunen Hunderte neue Plätze für Geflüchtete geschaffen. So konnten wir bisher dafür sorgen, dass alle Menschen ein Dach über dem Kopf haben“, so Landrat Jan Weckler, Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker Bösch und Kreisbeigeordneter Matthias Walther.
Aufgrund der massiv gestiegenen Zuweisungszahlen von Land und Bund mussten für die Unterbringung auch sogenannte Gemeinbedarfsflächen, also Sporthallen und Bürgerhäuser, genutzt werden. „Der Vereinssport hat schon durch die Pandemie erheblich gelitten. Dass die Sportlerinnen und Sportler nun landauf, landab erneut zurückstecken müssen, ist bedauerlich. Leider herrscht nach wie vor der Eindruck, dass die vielfachen Hinweise und Appelle der Kommunen in den vergangenen Wochen auf den höheren Ebenen wenig Anklang und Berücksichtigung finden“, betont Landrat Jan Weckler.
Wie sich die Zuweisungszahlen im kommenden Jahr entwickeln, ist derzeit offen. Das Land Hessen, dem die Menschen wiederum vom Bund zugewiesen werden, will seine Quote im Laufe des ersten Quartals aktualisieren. Vorher muss mit den aktuellen Zahlen – rund 70 Geflüchtete pro Woche, davon aktuell rund dreißig Prozent aus der Ukraine – kalkuliert werden.
Den Behörden alleine könne die Betreuung und Integration der Menschen nicht gelingen, so Landrat Weckler, Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch und Kreisbeigeordneter Walther: „Unser Dank gilt deshalb einmal mehr den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Flüchtlingshilfe. Sie engagieren sich, sammeln Spenden, bieten ehrenamtlich Deutschkurse an, unterstützen bei Arztbesuchen, der Kinderbetreuung oder dem Ausfüllen von Formularen. Die Flüchtlingshilfevereine im Wetteraukreis leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Integration. Deshalb möchten wir sie dazu ermutigen, unbeirrt in ihrem Engagement fortzufahren.“