Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel
Zweiten Zukunftswerkstatt des Wetteraukreises, der Wirtschaftsförderung Wetterau, des Hessischen Arbeitsministeriums und des IWAK im Friedberger Kreishaus

Das Thema Fachkräftemangel wird in Zukunft auch den Wetteraukreis beschäftigen. Bei der zweiten Zukunftswerkstatt im Friedberger Kreishaus diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lösungsansätze. Bild von Rosy / Bad Homburg / Germany auf Pixabay
Die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt und die Fachkräftesicherung wachsen deutschlandweit. Nach aktuellen Prognosen kann der Wetteraukreis in den kommenden Jahren mit einem weiteren Bevölkerungszuwachs rechnen. Dennoch bedarf es vorausschauender Strategien, um den steigenden Fachkräftebedarf auch künftig sicherzustellen. Antworten darauf bot die zweite Zukunftswerkstatt im Plenarsaal des Friedberger Kreishauses.
Zur Zukunftswerkstatt hatten der Wetteraukreis und die Wirtschaftsförderung Wetterau gemeinsam mit der Stabsstelle „Fachkräfte für Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales sowie dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität eingeladen.
Simone Schestakoff, Fachbereichsleitung Jugend und Soziales beim Wetteraukreis, eröffnete die Veranstaltung. Sie und Claudia Wesner, Leitung Stabstelle Fachkräftesicherung Hessen, führten in die Veranstaltung ein und betonten: „Fachkräfte zu finden und zu halten, stellt uns auf allen Ebenen vor große Herausforderungen. Seit der ersten Zukunftswerkstatt 2023 arbeitet das Netzwerk zur Fachkräftesicherung im Kreis an dieser Aufgabe, die auch gesamtgesellschaftlich große Bedeutung hat. In der zweiten Auflage schauen wir auf Basis neuer Daten wieder gemeinsam auf die Entwicklungen. Dass wir miteinander im Gespräch sind und eng zusammenarbeiten, zeichnet die Zusammenarbeit zwischen Land und Wetteraukreis aus – so bekämpfen wir gemeinsam und kontinuierlich den Fachkräftemangel."
Dr. Christa Larsen, Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main, gab Einblicke in aktuelle Entwicklungen in der Wirtschaft und auf dem Wetterauer Arbeitsmarkt. „Der Fachkräftebedarf im Wetteraukreis wird aufgrund des demografischen Wandels weiterhin ansteigen. Jedoch wird der Fachkräftemangel durch die Digitalisierung und den Strukturwandel in den Produktionsbranchen etwas abgeschwächt“, so Dr. Larsen.
In drei schwerpunktmäßigen Branchenclustern wurden Bereiche in der Wetterau regional beleuchtet, in denen sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren vermehrt zeigen wird: „Pflege und Erziehung“, „Hochbau, Tiefbau und Handwerk“ sowie „IT-Berufe und Verwaltung“. Mit diesen drei Branchen beschäftigten sich im Anschluss auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftswerkstatt. Lora Demireva und Dennis Schmehl vom IWAK-Institut sowie Dr. Larsen leiteten die Gruppenarbeit. Dabei wurden die bisherigen Maßnahmen in den Blick genommen und mögliche vorhandene und zukünftige Strategieansätze zur Fachkräftesicherung im Arbeitsmarkt ausführlich erörtert und weiterentwickelt.
Klaus Karger, Geschäftsführer der der Wirtschaftsförderung Wetterau, fasste die Ergebnisse zusammen: „Die heute vom IWAK vorgestellten neuesten Prognosen geben wichtige Hinweise zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im Wetteraukreis. Diese Aspekte werden sowohl die einzelnen Arbeitsmarkt-Akteure als auch das Fachkräftenetzwerk Wetterau mit berücksichtigen, um passgenaue sowie wirksame Maßnahmen zur Fachkräftesicherung anzubieten.“
Darüber hinaus bot die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Akteurinnen und Akteuren im Bereich Ausbildung und Arbeitsmarkt.
Die Zukunftswerkstatt fand im Rahmen der „Hessischen Fachkräfteinitiative: zukunftsgerecht und regional“ statt. Dieses Format wird seit 2023 in allen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten umgesetzt. Weitere Informationen gibt es auch im Internet .