Gesucht: Äskulapnatter im Wetteraukreis und in Hessen

Niemand muss Angst vor der Schlange haben, auch wenn sie mit ihrer Größe von bis zu 1,8 m Länge beeindruckend ist. Sie ist ungiftig und Menschen gegenüber harmlos.
Die Äskulapnatter ist eine der größten Schlangenarten in Europa. Sie ist auch in Hessen heimisch, bei den Naturschutzbehörden waren bisher nur zwei isolierte Vorkommen in Südhessen bekannt. In den vergangenen Monaten gingen Nachweise mit Fotos der Schlangenart aus dem Ortenberger Stadtteil Effolderbach bei der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) ein. Auch in Stockheim sollen Äskulapnattern gesichtet worden sein.
In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) will man nun mehr über die Schlange im Wetteraukreis und anderen Regionen Hessens erfahren. Die Behörden bitten daher um Mitteilung von Beobachtungen über das Meldeportal des HLNUG. Auf der Internetseite des HLNUG sind zudem weitere Informationen über die Äskulapnatter zu finden und wie sie sich von den anderen heimischen Arten Ringelnatter, Schlingnatter und Blindschliche unterscheidet.
Die Äskulapnatter ist wärmeliebend, besiedelt aber ein breites Spektrum an Lebensräumen. In Effolderbach kommt sie im Streuobstwiesengebiet nordwestlich des Dorfes vor. Als Verstecke liebt sie die Reisighaufen aber auch gelagertes Brennholz. Hier versteckt sie sich gerne direkt unter der Abdeckung von Brennholzstapeln. Große Komposthaufen kann sie als Eiablageplätze nutzen.
Niemand muss Angst vor der Schlange haben, auch wenn sie mit ihrer Größe von bis zu 1,8 m Länge beeindruckend ist. Sie ist ungiftig und Menschen gegenüber harmlos. Sie frisst vor allem Nagetiere und Vögel. Die Schlange kann gut klettern, so dass sie auch in Bäumen und Büschen zu sehen sein kann.
Ihr Name geht übrigens auf den griechischen Heilgott Asklepios zurück, der in mythischen Darstellungen immer mit einem Schlangenstab dargestellt wurde. Bis heute ist der Äskulapstab das Wahrzeichen der Ärzte und Apotheker.
Die Äskulapnatter legt, wie viele andere Schlangen auch, Eier. Diese müssen von der Umgebungswärme ausgebrütet werden, weshalb sie auch in Mist- und Komposthaufen abgelegt werden. Die Eiablage erfolgt im Juli, die kleinen Schlangen schlüpfen im September. Gut geeignete Eiablageplätze können von mehreren Weibchen aufgesucht werden, die jeweils 5 bis 15 Eier legen.
Die UNB bittet die Bevölkerung um Mithilfe beim Schutz der Schlangen: Komposthaufen sollten erst ab Oktober umgesetzt werden, nachdem die kleinen Schlangen geschlüpft sind. Wenn möglich sollte beim (Rasen-)Mähen auf sich sonnende Schlangen geachtet und ihnen Gelegenheit zum Rückzug gegeben werden. Insbesondere dürfen bereits länger lagernde Haufen von Schnittgut und Reisig, z. B. aus der Streuobstpflege, nicht einfach angezündet werden. Darin können sich nur die Äskulapnattern verstecken. Anfallender Gehölzschnitt sollte dementsprechend direkt beseitigt werden oder nur nach Beginn der Winterruhe der Schlangen aufgeschichtet und vor deren Ende beseitig werden.
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