Heu, Silage, Weide: Drei Wege der Grünlandnutzung
Grünland ist eine wertvolle Ressource – nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Artenvielfalt und den Klimaschutz. Doch wie wird es eigentlich genutzt? Die drei wichtigsten Bewirtschaftungsformen sind Heugewinnung, Silageproduktion und Beweidung. Jede hat ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen, wie der Naturschutzfonds Wetterau e.V. informiert.
Grünland bietet nicht nur eine Futtergrundlage für landwirtschaftliche Nutztiere, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz wertvoller Lebensräume. Doch nicht jede Wiese wird gleich genutzt. Vor allem in Schutzgebieten und auf ökologisch wertvollen Flächen ist eine angepasste Nutzung des Grünlands entscheidend. Jetzt im Mai werden bereits einige Flächen beweidet, andere wurden schon gemäht und für einen weiteren Teil startet die Saison bald.
Heu – Traditionelle Futterbasis für Tiere
Heu wird durch die Trocknung von Gras gewonnen und ist ein bewährtes Winterfutter für Rinder, Pferde und Schafe. Für eine hohe Qualität muss das Gras zum richtigen Zeitpunkt geschnitten und mehrere Tage bei sonnigem Wetter getrocknet werden. Der Schnittzeitpunkt kann dabei entscheidend sein, sowohl für die Futterqualität des Heus als auch für den Artenschutz. Schnittzeitpunkte ab Juni fördern in der Regel die Samenreife vieler Wiesenpflanzen und schützen Bodenbrüter und Insekten.
Silage – Energiehaltiges Futter mit kürzerer Trocknungszeit
Silage entsteht durch das Gären von angewelktem Gras unter Luftabschluss. Sie wird oft in Folienballen oder Silos gelagert und stellt eine besonders nährstoffreiche Futterquelle dar. Sie wird vor allem in der Rinderhaltung und insbesondere bei Milchkühen eingesetzt, da sie besonders energiereich ist. Für die Herstellung von Silage wird das Grünland in der Regel früher gemäht, meist vor der Blüte vieler Wiesenpflanzen. Das Nahrungsangebot für Insekten ist dadurch geringer.
Weide – Natürliche Fütterung mit vielen Vorteilen
Die Beweidung von Grünland bietet zahlreiche Vorteile: Sie ermöglicht die Weidehaltung, fördert durch den Verbiss eine vielfältige Vegetation und ist besonders insektenfreundlich. Vor allem Flächen, welche nicht durch Maschinen befahrbar sind, werden durch eine extensive Beweidung offen gehalten. Die Beweidung leistet dadurch einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz.
„Ob Heugewinnung, Silage oder Beweidung – jede Form der Grünlandnutzung hat ihre Stärken und Herausforderungen. Entscheidend ist, dass sie an den Standort angepasst ist, um sowohl die landwirtschaftliche Nutzung als auch den Erhalt unserer Kulturlandschaft zu gewährleisten“, erläutert Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau e.V..
Der Naturschutzfonds Wetterau e.V. berät Landwirt/innen und Flächeneigentümer/innen zu den passenden Bewirtschaftungsformen für eine nachhaltige Nutzung des Grünlands. Die Beratung ist Teil des Projektes „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ und wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.