Landrat Weckler besucht Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle
Wer im Wetteraukreis den Notruf wählt, wird mit der Zentralen Leitstelle in der Friedberger Steinkaute verbunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter koordinieren die Rettungseinsätze im Kreisgebiet und sind auch an den Feiertagen rund um die Uhr im Einsatz. Bei seinem Besuch am ersten Weihnachtsfeiertag informierte sich Landrat Jan Weckler über aktuelle Herausforderungen im Rettungsdienst und die stark gestiegenen Einsatzzahlen.
Auch 2022 müsse man klar als Krisenjahr bezeichnen, bilanzierte Leitstellen-Chef Matthias Nickel: „Corona und erhebliche Krankheitsausfälle auch im Rettungsdienst haben uns vor große Herausforderungen gestellt.“ Insgesamt kam es im vergangenen Jahr zu 57.500 Einsätzen mit Rettungswagen, Notarzteinsätzen und Krankentransporten. Hinzu kamen rund 1300 Brandeinsätze und 1200 Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehren. Bis zum 24. Dezember nahm die Leitstelle insgesamt mehr als 197.000 Anrufe entgegen. Ein Drittel mehr Einsätze als üblich koordinierte die Leitstelle auch, als kürzlich flächendeckendes Glatteis für viele Unfälle und Verletzungen im Kreisgebiet sorgte.
Insgesamt verzeichnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter somit einen massiven Anstieg der Einsatzzahlen – im Vergleich zu 2019 sogar um rund 25 Prozent. „Das stellt den Rettungsdienst vor Probleme, denn auch wir haben mit dem bundesweiten Fachkräftemangel zu kämpfen. Es wird immer schwieriger, neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, so Matthias Nickel.
Ein Grund für den Anstieg der Einsatzzahlen: Immer häufiger hat auch der ambulante Sektor, also beispielsweise der ärztliche Bereitschaftsdienst, kaum noch Kapazitäten, weshalb der Rettungsdienst vermehrt zu ambulanten Fällen und Bagatelleinsätzen gerufen wird.
In die Sicherheit der Menschen investiert
Für eine erhebliche Verbesserung hat trotz aller Herausforderungen der Umzug in die neue und hochmoderne Zentrale Leitstelle in der Friedberger Steinkaute gesorgt. „Mit dem neuen Standort haben wir nicht nur in unsere technische Infrastruktur investiert, sondern vor allem in die Sicherheit der Menschen in der Wetterau. Denn sie müssen sich darauf verlassen können, im Fall der Fälle schnellstmöglich und kompetent Hilfe zu erhalten. Zeitgemäße Technik und gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dafür eine wesentliche Voraussetzung“, fasst Landrat Weckler zusammen.
Er dankte besonders dem engagierten Team der Leitstelle und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst: „Sie haben in diesem Jahr ganz großartige Arbeit geleistet. Sie sind da, wenn Menschen in Not Hilfe brauchen – auch und gerade zu Zeiten, in denen andere ausspannen und Weihnachten mit der Familie verbringen.“ Am 24. Dezember haben die Kolleginnen und Kollegen rund 140 Einsätze im Rettungsdienst koordiniert. Viermal rückte zudem die Feuerwehr zu Einsätzen aus. „Insgesamt jedoch eine im positiven Sinne unauffällige Weihnachtsnacht“, resümierte Schichtführer Jens Kraft.
Der Rettungsdienst im Wetteraukreis
Im Kreisgebiet verteilt gibt es 18 Rettungswachen und 26 Rettungswagen. Getragen wird der Rettungsdienst von den beiden Kreisverbänden Friedberg und Büdingen des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst und dem Arbeiter-Samariter-Bund. Im Rettungsdienst im Wetteraukreis sind knapp 140 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, 120 Notfallsanitäter und mehr als 100 Notärztinnen und Notärzte im Einsatz.