Tagespflege in der Wetterau: Becker-Bösch folgt Einladung eines Gastes
Die Pflege von Angehörigen im eigenen Zuhause kostet eine Menge Zeit und Kraft. Nicht selten stoßen pflegende Angehörige an ihre Grenzen und benötigen Zeit zum Durchatmen. Aber auch die fitten Seniorinnen und Senioren nutzen gerne die Tagespflege, um etwas Abwechslung in ihren Alltag zu bekommen. Die Tagespflege unterstützt als ein teilstationäres Angebot.
Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch nutzte kürzlich die Einladung eines regelmäßigen Gastes der Tagespflege in Ranstadt, Herbert Adam aus Echzell, um sich die Tagespflege vor Ort näher anzusehen.
Beim ersten Eintritt versprühen die Räumlichkeiten der Tagespflege in Ranstadt sofort Wohlfühlatmosphäre. Neben Wohn- und Aufenthaltsbereichen verfügt die kleine Einrichtung über einen großen Essbereich, aber auch Ruheräume, in die sich Seniorinnen und Senioren zurückziehen können.
„Eine Tagespflege richtet sich an Menschen, die tagsüber Pflege und/oder Betreuung brauchen, abends und nachts aber lieber in den eigenen vier Wänden sein wollen. Die Angebote sind vielfältig und reichen vom gemeinsamen Frühstück, Mittagessen und Kaffeetrinken über gemeinsames Musizieren, kreatives Gestalten und Spielen sowie Konzentrations- und Gedächtnistraining bis hin zu Bewegungsangeboten“, erklärten Heike Feger und Yvonne Jacobsen, die vor Ort die Tagespflege verantworten. „Wir haben viele Gäste, die jeden Tag zu uns kommen. Für viele ist es ein zweites Zuhause geworden. Auch für die Angehörigen ist die bis zu acht Stunden Entlastung sehr unterstützend, selbst wenn es vielleicht nur einmal in der Woche ist.“
Durch die Pflegereform 2017 wurden die Bedingungen für die Tagespflege verbessert. Neben Geldleistungen für die ambulante Pflege erhalten Betroffene seitdem einen zusätzlichen Betrag für die Nutzung der Tagespflege. Angehörige müssen sich somit nicht mehr zwischen einer ambulanten Pflege und der Tagespflege entscheiden, sondern können die Angebote kombinieren.
Für Herbert Adam ist die Tagespflege eine willkommene Abwechslung im Alltag. Während er die Gesangsrunden, Lesezeiten und das gemütliche Kaffeetrinken in der Tagespflege für sich sehr genießt, hat seine Frau zu Hause die Möglichkeit, sich um ihr Zuhause zu kümmern, aber auch Zeit für sich selbst zu finden.
„Paare erleben häufig mit dem Eintritt in den Ruhestand, dass sie sehr viel Zeit mit dem Partner verbringen, was gut ist. Allerdings braucht auch jeder Mensch seinen Freiraum“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch. „Mit den Angeboten der Tagespflege bieten unsere Träger im Wetteraukreis fitten älteren Menschen ein abwechslungsreiches Angebot an Aktivitäten und den Angehörigen den Freiraum, den sie zum ‚Atmen‘ benötigen“.
„Ich freue mich sehr, dass Herbert Adam zeigt, wie wichtig diese Angebote und vor allem wie schön sie sind, um sich selbst auch eine Auszeit zu gönnen“, so Becker-Bösch.
Wie wichtig die Tagespflege in der Wetterauer Sozialstruktur ist, betont Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch noch einmal im Gespräch Heike Feger und Yvonne Jacobsen:
„Im ambulanten Bereich können wir nicht mehr jeden auffangen. Daher sind teilstationäre Angebote wie die Tagespflege ein ganz wesentlicher Bestandteil. Eine Betreuung in der Tagespflege hat viele Vorteile für ältere Menschen: Statt alleine zu sein, verbringen sie ihren Tag in einer gemütlichen Atmosphäre zusammen mit anderen. Gleichzeitig entlastet sie die pflegenden Angehörigen oder bietet den fitten und aktiven eigenen kreativen Freiraum. Mit der Tagespflege wird allerdings auch die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf klar gefördert. Daher setze ich mich bereits seit einigen Jahren dafür ein, dass das Angebot der Tagespflege in der Wetterau ausgebaut wird“, so Becker-Bösch abschließend.