Verantwortung übernehmen für die, die es selbst nicht mehr können

Betreuungsbehörde und Betreuungsvereine im Wetteraukreis richten mit der Volkshochschule Wetterau gemeinsam Einführungskurs für ehrenamtliche Betreuungspersonen aus

Eine größere Gruppe aus Frauen und Männern steht in einem größeren Raum. Einige von ihnen halten Urkunden in Händen.

Erstmals haben die Betreuungsbehörde und die Betreuungsvereine im Wetteraukreis in diesem Jahr gemeinsam mit der vhs wetterau einen Einführungskurs für ehrenamtliche rechtliche Betreuungspersonen angeboten, der mit der Zertifikatsübergabe endete.

Jeder kann aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung auf Unterstützung in Form einer rechtlichen Betreuung angewiesen sein. Neben den Fachkräften, die als rechtliche Betreuerinnen und Betreuer aktiv werden, sind ehrenamtlich Engagierte in diesem Bereich unentbehrlich. Aber welche Aufgaben haben rechtliche Betreuer? Welche Rechte und Pflichten besitzen sie? Diese und weitere Fragen beantwortete ein viertägiger Einführungskurs, der in Nidda-Ober-Widdersheim stattfand.

Oft sind es Angehörige, die die anspruchsvolle Aufgabe übernehmen, für eine ihnen nahestehende Person Verantwortung zu übernehmen - auch viele engagierte Bürgerinnen und Bürger erklären sich dazu bereit, in diesem Bereich verbindlich für andere Menschen tätig zu werden. Die Betreuungsvereine im Wetteraukreis sind zu ihrer Unterstützung da und helfen bei verschiedensten Fragestellungen. Der Einführungskurs findet hessenweit nach einem einheitlichen Lehrplan statt. Diesen arbeitete das Hessische Ministerium für Soziales und Integration sorgfältig aus.

Richter Götz-Uwe Deventer vom Amtsgericht Friedberg und Rechtspflegerin Nadine Behlich vom Amtsgericht Büdingen informierten zunächst über die Grundlagen des Betreuungsrechts und über die Rechte und Pflichten ehrenamtlicher Betreuerinnen und Betreuer. In einem weiteren Programmpunkt gingen Mitglieder der Betreuungsvereine Nidda und Friedberg auf weitere relevante Themen wie etwa die unterstützte Entscheidungsfindung, soziale Leistungen, verschiedene Krankheitsbilder und auf die Absicherungen für ehrenamtlich Tätige ein. Anna Janzen von der Betreuungsbehörde im Wetteraukreis stellte die Aufgaben der Behörde vor und informierte über Alternativen zur rechtlichen Betreuung.

In einem folgenden konstruktiven Austausch tauschten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem eigene Erfahrungen aus. In diesem Rahmen ließen sich viele offene Fragen beantworten.

Zum Abschluss übergab der Leiter der Betreuungsbehörde im Wetteraukreis, Marco Behrendt, die Teilnehmerzertifikate.

Veranstalter des Kurses waren die Betreuungsbehörde und die Betreuungsvereine im Wetteraukreis in Kooperation mit der Volkshochschule Wetterau (vhs). Der Einführungskurs fand in diesem Jahr erstmalig in Kooperation zwischen den Betreuungsvereinen und der vhs statt. Die Partner bieten darüber hinaus noch weitere gemeinsame Veranstaltungen an, so etwa einen Vortrag zum Thema Vorsorge und Vollmachten, der am 14. November in Friedberg stattfinden wird. 

Weitere Informationen

Ein weiterer Einführungskurs wird auch im Jahr 2026 stattfinden, voraussichtlich ab August. Anmeldungen werden ab dem Frühjahr kommenden Jahres möglich sein. Die Termine und ergänzende Informationen finden Interessierte rechtzeitig bei der vhs wetterau. Die Betreuungsvereine im Wetteraukreis stehen für Fragen rund um das Thema Betreuungsrecht und Vorsorgevollmachten jederzeit zur Verfügung. Der Bedarf an ehrenamtlich Tätigen ist weiterhin groß. Weitere Informationen zu diesen Themen gibt es beim Betreuungsverein der Diakonie Wetterau in Nidda, Telefon (06043) 5199474, und beim Betreuungsverein Friedberg in Friedberg, Telefon (06031) 18633.

Veröffentlicht am: 30. September 2025