Wenn aus einem Pfarrhaus eine Kindertagespflege entsteht
Neue Nutzung für denkmalgeschütztes Gebäude in Friedbergs Mainzer-Tor-Anlage / Birgit Weckler übergibt Baugenehmigung

Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler (vorne, 2. von rechts) übergibt im Beisein von Bürgermeister Kjetil Dahlhaus (links) und Erster Stadträtin Christine Diegel (Mitte) die Baugenehmigung an Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde als Bauherrin im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Regionalen Diakonie als späterer Betreiberin der Kindertagespflege.
20 Kinder im Alter unter drei Jahren sollen künftig schräg gegenüber des Friedberger Rathauses in der Mainzer-Tor-Anlage betreut werden. Um die notwendigen Umbauarbeiten des denkmalgeschützten Gebäudes auf den Weg zu bringen, hat die Erste Kreisbeigeordnete und Baudezernentin Birgit Weckler nun im Beisein von Friedbergs Bürgermeister Kjetil Dahlhaus die Baugenehmigung für das Projekt übergeben.
Früher war das evangelische Pfarrhaus im Gebäude Mainzer-Tor-Anlage 11 untergebracht, dessen Äußeres Einflüsse des Jugendstils beziehungsweise der britischen „arts&crafts“-Bewegung aufweist. Gegenwärtig steht das denkmalgeschützte Haus leer, Eigentümerin ist die evangelische Kirchengemeinde. Die ursprünglichen Erbauer des Hauses aus dem Jahr 1907 vermachten das Gebäude der Kirchengemeinde mit der Auflage, dass es künftig kirchlich oder sozial genutzt werde. Und die Friedberger Friedensgemeinde möchte das Gebäude nun einer sozialen Nutzung zuführen, was in die Planungen zu einer Kindertagespflegeinrichtung mündete.
So sollen hier nach dem Willen aller Beteiligten künftig 20 Kinder unter drei Jahren betreut werden, und zwar in vier Gruppen à fünf Kinder mit je einem Betreuer oder einer Betreuerin. „Mit den Planungen zur neuen Nutzung und dem damit verbundenen Umbau entstehen in zentraler Lage 20 neue Betreuungsplätze für Kleinkinder. Ich freue mich daher, mit der Übergabe der Baugenehmigung den Startschuss für den Umbau zu geben, damit möglichst bald diese neue Betreuungseinrichtung in Betrieb gehen kann“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler bei einem Besuch vor Ort.
Friedbergs Bürgermeister Kjetil Dahlhaus, der gemeinsam mit der Ersten Stadträtin Christine Diegel an der Übergabe der Baugenehmigung an Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde teilnahm, sagte: „Friedberg geht mit diesem Projekt einen weiteren Schritt zum Ausbau der städtischen Kinderbetreuung. Wir freuen uns auf die diesbezügliche Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde und der Regionalen Diakonie als Trägerin des künftigen Betreuungsangebots.“
Mit der Übergabe beginnen nun umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten im Gebäude. In Teilen des Erdgeschosses sowie dem Ober- und dem Dachgeschoss befand sich früher die Pfarrwohnung. Außerdem nahmen das Amtszimmer des Pfarrers oder der Pfarrerin und ein Büroraum der Kirchengemeinde einen weiteren Teil des Erdgeschosses ein. Künftig sollen im Erd- und Obergeschoss jeweils zwei Gruppenräume mit integriertem Schlafbereich für je fünf Kinder und eine Betreuerin oder einen Betreuer entstehen. Im Dachgeschoss wird sich auch künftig eine Wohnung für zwei bis drei Personen befinden, die jedoch nicht Teil des Kinderhorts sein soll. Im Keller ist unter anderem der Einbau einer neuen Pellet-Heizung samt Lager für das Heizmaterial vorgesehen.