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Wo sich Fledermäuse in der östlichen Wetterau wohlfühlen

Ehrenamtliche Naturschützer erheben jahrelang Daten über verschiedene Populationen / Übergabe des Abschlussberichts an den Wetteraukreis

Adam Strecker übergibt den Untersuchungsbericht an Birgit Weckler.

Adam Strecker übergibt den Untersuchungsbericht an Umweltdezernentin Birgit Weckler.

Wie sieht es mit der Fledermaus-Population in der östlichen Wetterau aus? Und lässt sich hier sogar die streng geschützte Mopsfledermaus nachweisen? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wurden in einem Zeitraum von mehr als neun Jahren systematisch die Fledermaus-Vorkommen akustisch erfasst. Nun liegen die Ergebnisse in einem umfassenden Abschlussbericht vor, den Adam Strecker, der federführend am Projekt beteiligt war, kürzlich an Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler übergab.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Bezirk Büdingen, hängte an 38 Standorten im Ostkreis spezielle Ultraschalldetektoren auf, die Rufe vorbeifliegender Fledermäuse aufzeichneten. Die Messstationen waren jeweils mehrere Monate in Betrieb, an einzelnen Standorten sammelten sie sogar über acht Jahre hinweg Daten. Diese wertete man aus und erfasste so die einzelnen Tiere. Den Dauerbetrieb der Messstationen stellte eine Gemeinschaftsleistung aus ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern sowie örtlichen Revierförstern sicher. Die Untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises bezuschusste die Anschaffung von Detektoren.

Die Datenauswertung ergab, dass es in der Region mindestens 18 verschiedene Fledermausarten gibt. Besonders aktiv zeigten sich Arten wie die Mopsfledermaus, die Zwergfledermaus und Vertreter der Gattung Nyctaloide (Abendsegler), vor allem in waldnahen Bereichen. Die Daten geben detaillierte Einblicke in jahreszeitliche Aktivitätsmuster und Unterschiede in verschiedenen Lebensräumen. So ist die Welt der Fledermäuse auch im Winter in Bewegung: An verschiedenen Standorten waren einige Arten auch zwischen Dezember bis Februar aktiv.

Bedeutende Lebensräume fanden sich an Standorten wie dem Bingenheimer Ried, dem Buntsandsteinbruch in Büdingen, der Hirtenwiese bei Eckartshausen, dem Thiergartenweiher in Büdingen, dem Eschberg bei Wallernhausen oder dem Steinbruch in Michelnau. Diese Biotope bieten über viele Monate hinweg hervorragende Jagd- und Quartierbedingungen und sind daher für Fledermäuse sehr wertvoll.

Forstwirtschaft trägt besondere Verantwortung

„Die Ergebnisse zeigen deutlich: Wälder und strukturreiche Landschaften spielen eine entscheidende Rolle für das Überleben heimischer Fledermausarten“, sagte Adam Strecker bei der Übergabe des Berichts an Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Birgit Weckler. „Die Forstwirtschaft trägt dabei eine besondere Verantwortung. Strukturen wie alte Bäume, Waldränder oder Hecken leisten einen entscheidenden Beitrag zur Artenvielfalt – ebenso wie naturnahe Gärten oder begrünte Siedlungsräume.“

Dies gelte insbesondere, da in den vergangenen Jahren durch Flächenversiegelung, kurzgemähte Rasenflächen, Fehlen von Insektenlebensräumen sowie zunehmende Lichtemissionen die Attraktivität vieler Siedlungsbereiche für Fledermäuse deutlich abgenommen habe. „Deshalb ist es umso wichtiger, bestehende Verbindungsstrukturen zwischen Wald und Siedlung – wie Baumreihen, Hecken oder strukturreiche Gärten – nicht nur zu erhalten, sondern gezielt zu fördern. Diese sogenannten Leitstrukturen ermöglichen es Fledermäusen, sich sicher zwischen Jagdrevier und ihrem Schlafquartier zu bewegen“, erklärte Strecker. Er freute sich außerdem, dass das Forstamt Nidda für die Mopsfledermaus eine Artenpatenschaft übernahm und die Erhebungen unterstützte.

Birgit Weckler dankte Adam Strecker für seinen umfangreichen ehrenamtlichen Einsatz. „Dieser Bericht hilft dabei, das Leben und Verhalten von Fledermäusen besser zu verstehen. Dieses Wissen können die Kolleginnen und Kollegen der Unteren Naturschutzbehörde bei ihrer täglichen Arbeit – der Interpretation von Gutachten im Rahmen von Planungsverfahren – einsetzen“, so die Erste Kreisbeigeordnete.

Vertiefende Informationen

Den Bericht können Interessierte über die Internetseite der SDW-Ortsgruppe Nidda kostenlos anfordern.

Veröffentlicht am: 20. Oktober 2025