Kreis-Haushalt 2022 genehmigt: Rekordsummen für den Schulbau

Ein Taschenrechner und ein Stift auf einem Stapel Papier.

Ein beachtliches Investitionsvolumen in Höhe von 172,6 Millionen Euro ist im Doppelhaushalt 2022/2023 vorgesehen. Den größten Teil macht das ambitionierte Schulbau- und Schulentwicklungsprogramm aus.

Das Regierungspräsidium Darmstadt hat den Haushalt des Wetteraukreises für das Jahr 2022 ohne Einschränkung genehmigt. Die Genehmigung für das zweite Haushaltsjahr 2023 wurde, wie bereits viele Male zuvor, zurückgestellt. „Das ist in Jahren, die signifikante Veränderungen zu den Planungen im ersten Jahr eines Doppelhaushalts erwarten lassen, übliche Praxis“, teilt Kreisbeigeordneter und Kämmerer Matthias Walther mit.

Ein beachtliches Investitionsvolumen in Höhe von 172,6 Millionen Euro ist im Doppelhaushalt 2022/2023 vorgesehen. Den größten Teil macht das ambitionierte Schulbau- und Schulentwicklungsprogramm aus, das fortgeführt wird: Dafür investiert der Wetteraukreis als Schulträger 2022 und 2023 über 100 Millionen Euro – und damit doppelt so viel wie in den beiden Vorjahren.

Auch im Bereich „Mobilität“ steigt das Investitionsvolumen an. Für den Ausbau von Radwegen, Kreisstraßen, und Schienenstrecken investiert der Kreis weitere 24,1 Millionen Euro. „Beispiele für große Verkehrsprojekte, die wir aktuell umsetzen wollen, sind etwa der Ausbau des Radwegs K11 zwischen Ober-Wöllstadt und Nieder-Rosbach und die Erneuerung der K211 zwischen Hitzkirchen (Kefenrod) und Wenings (Gedern). Die Reaktivierung der Horlofftalbahn und die Planungen des 2. Bauabschnitts der S6 zwischen Bad Vilbel und Friedberg stehen ebenso auf der Agenda“, erläutert Walther.

Hinzu kommen wichtige Investitionen im Bereich Klimaschutz. Dessen Stellenwert zeige sich an zahlreichen Stellen im Kreishaushalt, so Walther: „Der Wetteraukreis koordiniert Klima- und Naturschutzprojekte in Schulen, mit der Landwirtschaft und im Bau und begleitet die Kommunen bei ihren eigenen Projekten. Eigene Bauprojekte werden bewusst nachhaltig und möglichst energieeffizient geplant und umgesetzt. Konkrete Maßnahmen wie Fairtrade, Radregion Wetterau oder die Ökomodellregion werden weiterhin gezielt gefördert.“

Auch im Bereich Digitalisierung verfolge der Wetteraukreis ambitionierte Ziele: „Die Digitalisierung ist Grundlage für eine zeitgemäße und bürgerfreundliche Verwaltung. Dieser Transformationsprozess erfordert große Investitionen in die Modernisierung der Verwaltungsabläufe“, betont der Kreisbeigeordnete und Kämmerer. Der Wetteraukreis werde in den kommenden Jahren immer stärker in moderne IT-Infrastruktur investieren und orientiert am Online-Zugangsgesetz seine Leistungen schrittweise digital zugänglich machen.

Auch personell stellt sich der Wetteraukreis dort stärker auf, wo es die derzeitige Weltlage erfordert – so etwa im Bereich „Gesundheit und Katastrophenschutz“. Hier sind im Vergleich zum Vorjahr 22,5 neue Vollzeitstellen entstanden. „Ob Corona-Pandemie, Ukrainekrieg oder die sich zuspitzende Energiekrise: Dem Zivil- und Katastrophenschutz kommt eine immer größer werdende Bedeutung zu, wenn es um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis geht“, so Walther.

Walther erinnert zudem daran, dass der Haushalt am 24. Februar 2022, also am Tag des Beginns der Invasion der russischen Truppen in die Ukraine, einer in der Nachkriegsgeschichte nie dagewesenen weltpolitischen Lage, in den Kreistag eingebracht wurde. Somit können Auswirkungen aus allen hiermit verbundenen Veränderungen und Krisen nicht beinhaltet sein. Diese werden derzeit näher beziffert und können, falls das Erfordernis zu erkennen ist, in eine Veränderungssatzung zum Haushaltsjahr 2023 führen. „Vieles deutet hierauf hin, sicher zu bestimmen ist dies aber insbesondere bei den vielfältigen Mehraufgaben durch den Ukrainekrieg derzeit nicht“, so Matthias Walther.

Zwar werde der Wetteraukreis voraussichtlich keine wesentliche Ergebnisverbesserung wie in den vergangenen Jahren erzielen können. Das Planwerk für das Haushaltsjahr 2022 erweise sich im Vollzug bisher jedoch als sehr solide und – nicht zuletzt aufgrund der guten Vorsorge bei Energie- und Wärmeeinkauf und bereits beschlossener Haushaltssicherungsmaßnahmen – als zielgenau. „Mit dem Doppelhaushalt 2022/2023 als solide Planungsgrundlage werden wir die gute und starke Entwicklung des Wetteraukreises weiter mit ganzer Kraft vorantreiben können.“

Veröffentlicht am: 30. August 2022